Kategorie-Archiv: 07 Arbeitswelt

Klau von Fachpersonal – eine ethische Frage?


«Es ist nicht der Unternehmer, der die Löhne zahlt – er übergibt nur das Geld. Es ist das Produkt, das die Löhne zahlt.»

Henry Ford

 

Die WHO findet es nicht als ethisch, wenn Pflegepersonal den Staat wechselt.  Besonders wenn von den reichen Länder aus, Pflegepersonalaus verarmten Ländern  abgezogen wird, erscheint dies der Leseart nach als unethisch.

Aus Ländern südlich der Sahara würde man hier aus drei Gründen kaum Gesundheits-Personal rekrutieren: 1. handelt es sich nicht um EU-/EFTA-Bürger, 2. die erforderlichen Sprachkenntniss würden kaum vorhanden sein und 3. würden die Kenntnisse über die Eigenarten des Schweizer Gesundheitswesen weitgehnd als unbekannt und daher als ungenügend beurteilt. Ob es sich in den USA anders verhält, wenn z. B. der Staat Washington Fachkräfte aus dem bankrotten Kalifornien anstellt, wird es wohl eine inneramerikanische Angelegenheit sein. Ob da die WHO intervenieren würde? Sie würde es aus zwei Gründen nicht tun: Einmal würde man sich kaum getrauen, sich in inneramerikanische Angelegenheiten zu mischen und zum Zweiten, es fehlt dazu die Legitimation! In Europa herrscht Personenfreizügigkeit. Menschen sollen sich also frei bewegen können. So war die Absicht.

Über zwei Millionen Rumänen leben im Ausland. Das ist viel, wenn man bedenkt, dass das Volk rund 21,5 Millionen Einwohner zählt. Bezogen auf die arbeitende Bevölkerung ist dies sogar sehr viel! Sie haben von 2005 bis 2010 nach Schätzungen der Weltbank knapp 40 Milliarden US-Dollar nach Hause geschickt. Mit 4,5 Milliarden US-Dollar war 2010 dabei das schwächste Jahr. Der Staat hat diesen Zustupf gerne genommen. Allein mit diesem Geld könnten Zinsen für Schulden bezahlt werden. Aber das ist wohl in undurchsichtigen Kanälen versickert.

Die Frage der Ethik müsste anders greifen! Die grosse «Völkerwanderung» in Europa hat seine Ursache! Deutsche ziehen ins Ausland, weil sie dort bessere Anstellungsbedingungen und bessere Bezahlung vorfinden. Die hinterlassenen Lücken werden mit Personal aus dem Osten aufgefüllt – weil dort die Bezahlung und die Anstellungsbedingungen etwa um eine 10er-Potenz schlechter sind.

In Timisoara, Rumänien, werden «Altenpfleger» im Schnellverfahren für den Export nach Deutschland ausgebildet. Fragt man nach den Programmen, wird um den Brei herum geredet. Die Qualitätsfrage wird sich sehr schnell beantworten! Wer heute in Deutschland eine «halbschwarze» Stelle in der privaten Pflege im 24-Stundeneinsatz findet, ist mit 1500 Euro/Monat auf die Hand und Unterkunft und Verpflegung schon sehr zufrieden. Sozialabgaben werden keine geleistet. Der «Arbeitgeber» profitiert zwei mal: Einmal ist diese private Pflege kostengünstiger als die ambulante oder das Altenheim. Zum Zweiten spart er die Arbeitgeberbeiträge. Das Nachsehen wird die Arbeitskraft dereinst haben, wenn sie ins Pensionierungsalter kommt. Dann ist nichts vorhanden! Moderner Sklavenhandel?

Die Pflegekräfte aus dem Osten werden in Deutschland auch nicht besonders rosig bezahlt. Eine erfahrene Pflegefachfrau mit D-Anerkennung beginnt mit einem auf ein Jahr befristeten Arbeitsvertrag in einer Klinik (Gastro/Kardio) mit brutto EUR 2000.-. Aussicht: EUR 2300 nach ca. 3 Mt. Miete für ein Personalzimmer: 170 Euro, zuzüglich NK. Es ist ein aktuelles Beispiel und stellt keinen Einzelfall dar!

Die Deutsche Seniorenbetreuung  erklärt es gleich selbst:

24 Std Pflege: Der Begriff der 24 Std Pflege wird meist im Zusammenhang mit der häuslichen Pflege genannt, aber auch in einer stationären Einrichtung gibt es natürlich die 24 Std Pflege. Bei der häuslichen 24 Std Pflege wohnt die Pflegekraft mit im Haus der pflegebedürftigen Person und ist so rund um die Uhr verfügbar. Die häusliche 24 Std Pflege beinhaltet die Grundpflege, das heißt Hilfe beim Waschen, Anziehen und Essen und darüber hinaus auch noch Hilfe im Haushalt. Im Prinzip übernimmt die Pflegekraft die komplette Versorgung und macht so einen Umzug in ein Heim überflüssig. Viele Pflegekräfte, die in der 24 Std Pflege tätig sind, kommen aus osteuropäischen Ländern wie Polen, Bulgarien, Rumänien, Slowenien, der Slowakei, Estland, Lettland und Litauen. Die Qualität ihrer Arbeit ist mit der ihrer einheimischen Kollegen durchaus vergleichbar, aber die Kosten sind wesentlich geringer. Nicht nur deshalb sind osteuropäische Pflegekräfte erste Wahl bei der Besetzung von Stellen in diesem Bereich.

Lohndumping erster Güte!

Wo dies hinführt: 100.000 Haushaltshilfen aus Mittel- und Osteuropa arbeiten in Deutschland, der größte Teil von ihnen schwarz. Die Frauen aus dem Osten sind in aller Regel nicht sozialversichert; viele von ihnen müssen täglich, auch am Wochenende, rund um die Uhr verfügbar sein und verdienen dafür Monatsgehälter um 1000 Euro – eine deutsche Kraft würde für den gleichen Aufwand etwa 170 Euro am Tag nehmen. Mehr lesen: => …Altenpflege, ohne sie geht es nicht…

Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass in der Schweiz die Schwarzarbeit in Haushalten ähnlich wie in Deutschland entsteht – und niemand sieht hin! Der Aufenthalt als Tourist bis drei Monate ist das Vehikel. Die Organisation ist einfach. Vor Ablauf kommt die nächste und so geht es weiter bis die Rotation wieder von vorne beginnt.

Was nützt die ethische Frage? Und was nützt der Ehrenkodex der WHO?

    International recruitment of health personnel: draft global code of practice

SIXTY-THIRD WORLD HEALTH ASSEMBLY A63/8, Provisional agenda item A63/8 11.5 15 April 2010

Um was es sich dabei handelt, sinngemäss:

Regeln gegen «Nurse-Drain»

(sda) Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will dem Trend entgegenwirken, dass Pflegepersonal aus armen in reiche Länder abwandert. Dazu verabschiedete die WHO-Generalversammlung am Freitag in Genf einen Leitfaden für die Anstellung von Personal im Gesundheitswesen.

Staaten und Arbeitgeber werden aufgefordert, fortan nicht mehr aktiv in armen Ländern medizinisches Personal zu rekrutieren. Ausländisches Personal sollte zudem die gleichen Rechte und Pflichten haben wie Einheimische.

Auch die Schweiz, wo ausländisches Personal im Gesundheitswesen stark vertreten ist, stimmte dem nicht bindenden Verhaltenskodex zu. Der Verabschiedung des Leitfadens gingen sechs Jahre Beratungszeit voraus.

Die Abwanderung von Gesundheitspersonal aus Entwicklungsländern in Industriestaaten habe alarmierende Ausmasse angenommen, hielt die WHO fest. Dies habe in den armen Ländern einen akuten Personalmangel im Gesundheitssektor zur Folge, insbesondere in den Ländern südlich der Sahara. ( NZZ 21. Mai 2010, 17:45, NZZ Online). Mehr =>

Die Stossrichtung ist klar: Es wird eine weitere Umverteilung angestrebt!

Wenn in den Ländern wie Ungarn, Rumänien, Griechenland, Bulgarien usw. das Vertrauen in den Staat verloren gegangen ist, weil man mit seiner Arbeit heute kaum eine Familie ernähren kann, ist die ethische Frage schnell beantwortet. Die Menschen kämpfen ums ÜBERLEBEN! Rumänien, welches bei der Ermordung Nicolae Ceausescus praktisch keine Auslandschulden hatte, wurde innert 20 Jahren in Grund und Boden «europäisiert» und «globalisiert»! In Ungarn sieht es kaum besser aus. Über Griechenland wurde genügend berichtet. Die Rolle, die ausländische Banken, namentlich aus Amerika (Goldmann & Sachs) spielten, wird offenbar ausgeblendet! Hier wird die ethische Frage nicht gestellt! In diesem Fall kann sie offenbar gar nicht gestellt werden, denn Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein als Helfer Gottes hat scheints den besseren Draht zum Himmel als der Papst. 

Auf den Philippinen wird weit mehr Pflegepersonal ausgebildet, als das Land selber nötig hat. Die Fachkräfte werden gezielt «exportiert». Auch die Schweiz soll schon bald davon profitieren. Die Philippini im Ausland versorgen letztlich ihre Familien in der Heimat. Der Staat fördert dies, weil es etwas zu exportieren gibt, welches zu einer Geldquelle wird. Dies läuft von selbst – ohne WHO! =>

Filipinas sollen fürs Gesundheitssystem rekrutiert werden …

Bildungsexport: gesehen 25. 02. 09 in der Financial Times Deutschland

Slowakische Pfleger für deutsche Heime (von Christine Maukel)

Alte Menschen brauchen Hilfe, junge Leute brauchen Jobs. Internationale Interessen, der sich die sozialpädagogische Akademie im slowakischen Brezno angenommen hat.

Der durchschnittliche Deutsche ist 43 Jahre alt, in der Slowakei sind die Menschen im Schnitt acht Jahre jünger. Die alternde deutsche Gesellschaft braucht Pflegepersonal, während die vergleichsweise junge Slowakei Probleme hat, ihren Nachwuchs qualifiziert auszubilden.

Um daraus einen Gewinn für beide Länder zu machen, gründete das Europäische Bildungswerk für Beruf und Gesellschaft (EBG) vor zwei Jahren im slowakischen Brezno eine sozialpädagogische Akademie. Dort werden derzeit 120 Schüler zu Pflegern, Erziehern und Sozialarbeitern auch für deutsche Pflegeheime ausgebildet.

«Wir werben damit, dass die Absolventen später in Deutschland arbeiten können», sagte EBG-Projektleiterin Christa Kunze. Die Akademie wird komplett vom slowakischen Staat finanziert, gelehrt wird überwiegend nach nationalem Curriculum. Ein Drittel des Lehrplans kann die Akademie jedoch selbst gestalten.

Um die Schüler für den deutschen Markt zu qualifizieren, werden zusätzlich medizinische Inhalte vermittelt, die auch Bestandteil der deutschen Ausbildung sind. Dazu lernen alle Schüler von Anfang an Deutsch und absolvieren im dritten Jahr ein Praktikum in Deutschland, das ihnen das EBG vermittelt. Mit der Ausbildung erwerben die Absolventen gleichzeitig das Abitur, sodass sie später auch in Deutschland studieren können.

Es funktioniert auch ohne WHO! Die Staaten können die Probleme bilateral lösen. Sie werden dies tun, sobald das Problem unerträglich wird. Dazu braucht es keine Vorstufe einer zentralistischen Weltregierung! Es wird viel von Freiheit gesprochen. Bedeutet es Freiheit, wenn ausschöpfte Möglichkeiten oder Kreativität und Innovation abgewürgt werden, weil es dadurch zu Wettbewerbsvorteilen kommen kann? Die Zentralisten werden die erwünschte, wie die unerwünschte Migration nicht steuern können. Der afrikanische Norden ist ein praktisches Beispiel, der türkische und der italienische Ministerpräsident zwei andere.

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Lesen Sie das Finanzblog von Stephan Marti!


Arbeitsmoral


Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung.

Albert Einstein

 

 

 

Albert Einstein

DGB einblick meint(e): Qualitätsbewusstsein, Arbeitsmoral und Erfahrungswissen zählen zu den Fähigkeiten, die die Unternehmen eher bei älteren Arbeitnehmenden sehen als bei den Jüngeren. 

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Quelle: DGB einblick
 
Die Arbeitsmoral und die Leistungsbereitschaft der Schweizer Arbeitnehmer sind im Vergleich sehr hoch. Die durchschnittliche Wochen-Arbeitszeit beträgt ca. 42 Stunden.  Und während der Arbeitszeit ist man nicht nur anwesend, sondern es wird was geleistet! Zusätzlich können die Arbeitnehmer bei betrieblicher Notwendigkeit zur Leistung von Überstunden angehalten werden. Die Vergütung von Überstunden kann unter Beachtung der Überzeitregelung gemäss Art. 12 und 13 ArG (Arbeitsgesetz) vertraglich wegbedungen werden. Was noch zu sagen ist: Der blaue Zettel am Montag ist hier verpönt! Die Mentalität der Schweizer Arbeitnehmer deutet daruf hin, dass man vorwiegend für den Betrieb – und weniger vom Betrieb lebt – eben – hohe Arbeitsmoral! Nun, die hohe Einwanderungsrate, könnte diesbezüglich schlechte Manieren bringen…

Am 03. 03. 2002 stimmte das Schweizervolk über die schrittweisen Einführung der 36-Stunden-Woche mit einer entsprechenden Initiative ab. Es hielt an der 42-Stunden-Woche fest. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit ist  somit seit 1990 mit ca. 42 Std. gleichbleibend.

Arbeitszeitverkürzungen haben in der Schweiz keine Chancen!

 
Volksinitiative «für eine kürzere Arbeitszeit»
 
   685’002
25.3%
   2’021’078
74.7%
 
 
Stimmbeteiligung 57.4%  

Als Vergleich: Deutschland weist etwa 38 Stunden auf. Wegen der hohen Arbeitslosenquote (8.6%, Stand April 2009), waren die Verkürzung der Arbeitszeit immer wieder ein Thema.

In Frankreich wird durchschnittlich 37,9 Stunden/W gearbeitet, etwas höher als es das Gesetz verlangt.

Die Angaben weichen je nach Quelle ab! Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit liegt in der EU-27 bei 40,5. Am meisten wird in Österreich und in Großbritannien mit 42,4 Stunden, gefolgt von Lettland (42,2) und Slowenien (41,4) gearbeitet. Deutschland liegt mit 40,3 Tagen knapp unter dem Durchschnitt. Am kürzesten ist die wöchentliche Arbeitszeit in Holland (38,9), Belgien (39,0), Frankreich (39,1) und Finnland (39,2).  

Interessant:

«(…) Im Vergleich des gesamtdeutschen Arbeitsmarktes von 2008 mit dem der Bundesrepublik (ohne DDR) von 1960 hat das Arbeitsvolumen nur um 2,7 % zugenommen, zugleich ist aber das Potenzial der Erwerbspersonen aber um 69 % von 26,3 Millionen auf 44,4 Millionen Personen gewachsen. …»

 
 Gewöhnliche Arbeitszeit IAT

Bruttoarbeitszeit Schweiz: 8,4 x  5 x 52 = 2184 Std/Jahr. Nach Abzug von durchschnittlich 4,5 Wochen Ferien und 11 Feier- und freien Tagen verbleiben netto rund 1902 Std /Jahr für effiziente Arbeitsleistung. Für den Heizer auf der E-Lok gibt es keinen Platz…!

Es kommt weniger darauf an, viel zu arbeiten, als viel richtiges zu tun! Bliebe noch die Frage, wer nun Trittbrettfahrer ist… => Der österreichische Sozialdemokrat Josef Cap zeigt sich nach seiner «Trittbrettfahrer»-Kritik an der Schweiz unbeeindruckt von Bundesrätin Calmy-Reys Replik. Mehr… 

Dass die Schweiz derzeit bereits mehr doppelt so viel wie Österreich über den Internationalen Währungsfonds (IMF) bezahlt, lässt Cap ausser Acht! 

Herr Cap kennt wohl den Unterschied zwischen der Schweiz und den Schweizer Banken und deren Verantwortlichkeit nicht oder blendet diesen aus => gefundenes Fressen für Wahlpropaganda in eigener Sache? Das geht auch Österreich an, denn sie verdienen in der Schweiz gutes Geld, denke man etwa an STRABAG oder an PORR Suisse…:

«(…) Ausländische Baufirmen haben in der Schweiz einen Preisvorteil, weil sie völlig legal weniger Lohn zahlen müssen. Möglich ist dies wegen eines Systemfehlers bei den flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit.  …)» => mehr

Nach dem in der Schweiz geltenden Arbeitsgesetz beträgt die wöchentliche Höchstarbeitszeit für Arbeitnehmer in industriellen Betrieben sowie für Büropersonal, technische und andere Angestellte, mit Einschluss des Verkaufspersonals in Grossbetrieben des Detailhandels 45 Stunden (Art. 9, ArG). Pro Kalenderjahr sind maximal 170h Überzeit zulässig (Art. 12, ArG).
Für alle übrigen Arbeitnehmer beträgt die wöchentliche Höchstarbeitszeit 50 Stunden (Art. 9 ArG). Pro Kalenderjahr sind dabei maximal 140h Überzeit zulässig (Art. 12, ArG). Es handelt sich dabei um diejenigen Arbeitnehmer, die ausserhalb der Industrie manuelle Tätigkeiten ausführen, also um gewerbliche Handwerker und deren Hilfskräfte, das Personal in Krankenanstalten (teilweise) und Heimen sowie zusätzlich um das Verkaufspersonal in Klein- und Mittelbetrieben des Detailhandels (weniger als 50 AN). Die wöchentliche Höchstarbeitszeit darf u.a. wegen Dringlichkeit der Arbeit oder ausserordentlichen Arbeitsandranges überschritten werden (Art. 12 ArG). Die Überschreitung der Höchstarbeitszeit ist gemäss Art. 13, ArG zwingend zu kompensieren.

Die hohe Wochen- / Jahresarbeitszeit der Schweiz wirkt sich deutlich günstig auf die Arbeitskosten im internationalen Vergleich auf. Würde man die Absenzenstatisiken einheitlich erfassen und veröffenlichen, wäre sehr schnell klar, dass hier eine weitere Stärke der Schweizer Arbeitnehmer erkennbar würde!
 
Ausländische Unternehmungen haben allen Grund, sich in der Schweiz niederzulassen. Stihl-Vorstandsmitglied Jürgen Steinhauser sagte es in einem Interview so:
 
«(…)  «Wie kommen Sie überhaupt auf die Schweiz? Wir gelten nicht als günstiger Industriestandort.»
«Schon seit langer Zeit produzieren wir in der Schweiz unsere Ketten. Wir haben dabei sehr gute Erfahrungen gemacht mit dem wirtschaftlichen Umfeld und der Qualifikation der Mitarbeiter. Die Lohnkosten in der Montage sind niedriger als in Deutschland. Ausserdem konnten wir wichtiges Knowhow in der Fertigung aufbauen. Es war deshalb naheliegend, uns in der Schweiz weiterzuentwickeln. Wir schaffen damit übrigens rund 200 zusätzliche Arbeitsplätze. «)»

Es würde sich also die Frage stellen, wer von wessen Arbeit profitiert! Die hohe Arbeitszeit wurde stets damit begründet, dass die Schweizer Arbeitskräfte in einem Binnenland ohne Bodenschätze dazu verdammt seien!

 

Unternehmerverbände und politische Behörden behaupten, wir müssten mehr arbeiten (längere Arbeitszeiten, höheres Rentenalter, usw.), um «wettbewerbsfähig zu bleiben und die Finanzierung der Sozialwerke zu sichern. =>  …Arbeitszeit in der Schweiz: Klischees und Tatsachen…

Wie dem auch sei, das Volk hat es sich zu einer Tugend gemacht. Man lebt, um zu arbeiten. Andere arbeiten, um zu leben.

Lesenswert:

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 © CHO Consulting Herbert Odermatt, Flüelistrasse 25, CH 6072 Sachseln 

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Cash Guru:

Guru,  Alfred Herbert

  •  25. 05. 2010: Weiter auf der Rutschbahn! -/- Euro – weitere Abstimmung mit den Füssen: jeden Tag drängeln Ausländer, allen Voran die Deutschen, in die Schweiz. Jetzt wollen sie legal Konten bei unseren Banken anlegen und ihre Euro  loswerden. Die Schweiz ist der Deutschen liebste Fluchtburg: letzte Woche sollen sie über 7 Milliarden  in die Schweiz geschaufelt haben. -/- Dollar – im Fernen Osten heute bockfest: über 1.16. Eine Freude für die Schweizer Exportindustrie in den Dollarraum!
  • 26. 05. 2010: Technische Erholung – kurz aber heftig? -/- Banken – Spanien im Fokus. 1. Regionalbank in Zwangsverwaltung. Regierung plant 45 Regionalbanken zu 15 grösseren Instituten zusammenzuschliessen. Aber machen drei Kranken einen Gesunden? – Der Druck auf europäische Bankvaloren wird nochmals zunehmen. -/- Bank-Ratings – Analysten aller Couleurs überdenken Bankratings neu. Es ist zu befürchten, dass der ganze europäische Bankensektor zurückgestuft werden wird!

… 

odh: Die Rolle der Analysten wäre zu definieren! Eberts (1986) definiert den Begriff Finanzanalyst (Synonym; Investmentanalyst, Research Analyst) so: «Unter einem Finanzanlysten versteht man eine Person,die in Hinblick auf eine Wertpapieranlage, vornehmlich mit Hilfe «externer» Informationen, wissenschaftlich fundierte («objektive») Analysen und Prognosen über Kapitalmärkte (Aktien- und Rentenmarkt), Branchen und Einzelunternehmungen erstellt. Diese werden im folgenden Entscheidungsprozess in Bezug auf Investments von ihm oder anderen Personen verwendet.»
Einer Definition der DVFA (1995) zufolge sind Analysten «(…) Personen, die aufgrund allgemein verfügbarer Informationen und spezieller Vorkenntnisse eine Beurteilung und Bewertung von Wertpapieren von Unternehmen und deren Derviaten – auch von Volkswirtschaften, Kapitalmärkten und Branchen – in Form von zumeist schriftlichen Analysen vornehmen. Die Ergebnisse der Arbeit der Analysten dienen privaten und institutionellen Anlegern und den Kundenberatern, Vermögensverwaltern sowie Portfoloimanagern in Kapitalgesellschaften im In- und Ausland als Grundlage für Anlageentscheidungen. … Sie treiben also «Research»… Die Hauptaufgabe von Analysten besteht darin, aktuelle Fehlbewertungen ihres Untersuchungsobjekts am Kapitalmarkt aufzudecken…)» Quelle: Nico Friedrichs, Die Rolle der Analysten am Kapitalmarkt, google S. 39
Aufgund der vergangenen und aktuellen Ereignisse kommt es einem vor, es seien eher Finanzalchimisten am Werk. Die Geschwindigkeit der Geldverschiebung weltweit ist so hoch, dass die «Analysten» kaum Zeit finden, ihre Computer richtig zu speisen – dann ist eben » shit in , shit out», wie Figura, als eine vorübergehende Gewissheit zeigt:
 
http://www.mitklarersicht.ch/wp/wp-content/uploads/2015/03/mob1297_1273249943.jpg

 Auch eine vorübergehende Gewissheit! Quelle: maoxian.com

Lesenswert: …Der Booboo-Crash auf den besten Finanzblogs…

Heute will niemand erklären können, wie diese Situation entstehen konnte! Nennt man so «wissenschaftlich fundierte («objektive») Analysen und Prognosen über Kapitalmärkte»? 

Es ist relativ einfach, eine Feuerversicherung auf das Haus des Nachbarn abzuschliessen und wenn es abbrennt die Versicherungssumme zu kassieren… Dafür braucht es kaum wissenschaftliche Grundlage sondern kriminelle Gene.

Das «Abbrennen» von Lehmann Brothers war die Erstausgabe. Griechenland stellt lediglich ein «update» dar… Das geht nicht nur gegen die Moral, sondern gegen die Ethik.

  • 27. 05.2010: Zögernde Erholung – wars das schon? -/- Leerverkäufe – Deutschland studiert ein totales Verbot von Short-Verkäufen. Will den Markt noch mehr an die Kette legen? -/- Richemont – Geschäftsjahr 2009/2010 (30.3.): Umsatz minus 4pc Gewinn minus 18pcDividende 0.35 Franken (0.30). Gewinn unter Analystenerwartungen. Aktienrückkaufprogramm von maximal 10 Millionen Aktien über zwei Jahre angesagt.
  • 28. 05 2010: freundliche Grundstimmung zum Start! -/- u-blox – Dual Electronics wählt u-blox für neuen iPod touch (GPS). – /-  Ems – übernimmt restliche Prozent der asiatischen Beteiligungsholding EFTEC Asia Pte.Ltd. «damit können wir das erfolgreiche Wachstum in den strategisch wichtigen asiatischen Märkten noch konsequenter vorantreiben…»
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Arbeit und Lohn für Ausländer in der Schweiz


Fremd ist der Fremde nur in der Fremde. 

 Karl Valentin

Ersucht ein Arbeitgeber oder eine Person aus dem Ausland um Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung, so müssen Bedingungen erfüllt sein.

Die Schweiz kennt bei der Zulassung ausländischer Arbeitskräfte ein duales System. Erwerbstätige aus den EU-/EFTA-Staaten können vom Personen-Freizügigkeitsabkommen profitieren. Aus allen anderen Staaten werden in beschränktem Ausmass lediglich Führungskräfte, Spezialistinnen und Spezialisten sowie qualifizierte Arbeitskräfte zugelassen.

Im Wesentlichen muss

  • ein Arbeitsvertrag vorliegen 
  • der Arbeitgeber nachweisen, dass er für Bürger aus EU-Efta in der Schweiz ergolglos gesucht hat (Inserate, Suche im Internet, Suche via Personaldienstleister) und für Personen von ausserhalb der EU muss die Suche EU-weit nachgewiesen werden.Eu-/Eftfa-Bürger mit voller Personenfreizügigkeit müssen ledigich einen Arbeitsvertrag vorweisen.
  • muss der Nachweis erbracht werden, dass es keine geeignete Arbeitslose hat
  • der Lohn orts- und branchenüblich sein (Verhinderung von Lohndumping)
  • beim Familiennachzug eine angemessene Wohnung vorhanden sein

Ein Arbeitgeber tut gut daran, wenn er auch einen Auszug aus dem Strafregister einfordert. Ein spezielles Meldeverfahren für kurzfristige Erwerbstätigkeit   ist zu beachten

Mehr Infos:

Seltsames tut sich jedoch bezüglich Lohngestaltung. So wird für Ausländer im Gastgewerbe im ersten Jahr ein tieferer Lohn als es die Empfehlungen verlangen, toleriert. Das hat ein RAV-Beamter aus dem Kanton Graubünden bestätigt.Somit findet die «St. Galler Erfindung» mindestens stille Nachahmer!

Die «Südostschweiz» berichtete am 25. 11. 09:
«(…)Die Behörden des Kantons St. Gallen wollen künftig Löhne von bis zu 20 Prozent unter den Referenzlöhnen tolerieren. Die Gewerkschaften sind empört: Dies sei «eine Einladung zu Lohnsenkung und Lohndrückerei», protestieren sie in einer Stellungnahme. …)»

Eine tripartite Kommission, zusammengesetzt aus  Vertretern der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und der Behörden, soll durch entsprechende Kontrollen Lohndumping durch Ausländer verhindern. Das ist eine flankierende Massnahme der bilateralen Verträge. Als Massstab dienen Referenzlöhne, die für die Ostschweiz anhand von Lohnstatistiken für jede Branche errechnet wurden.

Der Rabatt von 20 Prozent ist tatsächlich eine St.Galler Erfindung, berichtet die SP des Kantons St. Gallen, bei der sich die Arbeitgebervertreter in der Kommission, FDP-Nationalrat Walter Müller und IHK-Direktor Kurt Weigelt, durchgesetzt haben. Dies belegt eine Umfrage des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes. St.Gallen sei der einzige Kanton, der einen Rabatt eingeführt habe, sagt SGB-Chefökonom Daniel Lampart. Es gebe zwar Unterschiede bei der Festlegung der Referenzlöhne. In einigen Kantonen würden dafür eigens erstellte Statistiken herangezogen, in anderen orientiere man sich am sogenannten Aargauer Lohnbuch. Der Kanton Zürich schlage beispielsweise 10 Prozent auf die Gehälter im Lohnbuch, die anderen übernähmen die Empfehlungen 1:1. Es gebe keinen Kanton wie St.Gallen, der einen solchen «Abschlag» eingeführt habe, kritisiert Lampart.

Die NZZ berichtete am 10. 04. 2010, dass der Streit um Lohndumping in St. Gallen beigelegt sei. Die 20-Prozent-Regel sei abgeschafft.

Die schlauen St. Galler haben sich die Hintertür gesichert!  Betroffen sei aber nur das Verfahren bei der Festlegung von Mindestlöhnen. Beim «Eingreifen in Einzelfällen gelte weiterhin eine «Interventionsgrenze». Ist diese nicht überschritten, müssen die Kontrolleure nicht unverzüglich intervenieren. Wo die Grenze liegt, will die Kommission «zum Schutz der Arbeitnehmenden» nicht publik machen. Handelt es sich hier etwa um eine „Gummilösung“, welche es weiterhin erlaubt zu tun und lassen was man will und um gewerkschaftliche Gemüter zu beruhigen?

Neu würden die Kontrolleure in St. Gallen laut Regierung auch keine Unterchiede bei inländischen Betrieben mehr machen. Bisher wurden inländische Betriebe – auch in anderen Kantonen weniger häufig konrolliert. Nicht der Druck der Gewerkschaften, sondern die Beaanstandung durch das seco in Bern habe diese Praxisänderung bewirkt.

Wo es auch nicht stimmt: Systemfehler im Entsendegesetz! Der Schweizer Bauwirtschaft gingen bisher Milliardenaufträge verloren! Die ausländische Baumafia freuts!

«(…) Ausländische Baufirmen haben in der Schweiz einen Preisvorteil, weil sie völlig legal weniger Lohn zahlen müssen. Möglich ist dies wegen eines Systemfehlers bei den flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit.  …)» => mehr

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Cash Guru:

Guru,  Alfred Herbert

  • 14. 04. 2010: UBS – Tag der Frustrierten!

    UBS – Tag der  UBS – Last minute-Gerüchte hinter den Kulissen zeigen höchste Nervosität in allen Kreisen. Schlagabtausch und Showdown aber mehr für die Kulisse (odh: => Hoffentlich bleibts nicht nur ein Theater, sondern es werden Nägel mit Köpfen gemacht und Tacheles gesprochen! Verantwortung soll endlich übernommen und abverlngt werden!).

    Bossard – zuversichtlich, dass dieses Jahr Umsätze und Gewinn zumindest «im hohen einstelligen Bereich» zunehmen werden. 1.Q Umsatz plus 7,7pc in Franken im Jahresvergleich.
  • 15. 04. 2010: Roche schlägt Erwartungen

    UBS – internes Resumé: «Streifschuss, jetzt geht es normal weiter, wir müssen Geld verdienen.» Jetzt kommen die ersten Hochstufungen: JP Morgan geht auf übergewichten mit Kursziel 23 (19).

    Credit Suisse – kommende GV neues Ziel der Boni-Bekämpfer. Ethos an der Spitze!
  • 16. 04. 2010: …SMI 7000 in Griffnähe – aber…

    Unique – heisst nur noch Flughafen Zürich, neues Börsensymbol FHZN.

    Ascom – verkauft das Network Planning Business nach Frankreich. Kleine Sache, 2,5 Millionen Franken.

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Arbeitsbelastung in der Pflege


Der Ruhestand eröffnet dem Pensionierten keine neuen Möglichkeiten; in dem Augenblick, da der Mensch endlich befreit ist von den Zwängen, nimmt man ihm die Mittel, seine Freiheit zu gebrauchen. Er ist dazu verurteilt, in Einsamkeit und Langeweile dahinzuvegetieren, ein purer Nichtsnutz. Dass ein Mensch während der letzten 15 oder 20 Jahre seines Lebens nur noch Ausschuss ist, offenbart das Scheitern unserer Zivilisation. Dieser Sachverhalt würde uns die Kehle zuschnüren, wenn wir die Alten als Menschen, die ein Leben als Mensch hinter sich haben, ansähen und nicht als wandelnde Leichname.


Aus: Simone de Beauvoir: Das Alter, rororo, 2004, S. 12

 

Die Evolution hat eben den Ruhestand nicht vorgesehen! der Mensch ist da um Leistung zu erbringen. Das will aber nicht heissen, dass er am Fliessband wüten muss, bis er umfällt. Es gibt mannigfaltige Arten von Leistungen. Diese für sich zu finden, ist Aufgabe des Einzelnen.

In der Pflege (Betagtenzentren, Altersheimen, Geriatrieen) wird verschiedentlich ein zulässiges Arbeitspensum von maximal 80%/85% festgelegt. Die Begründung: Die Arbeitsbelastung wäre zu gross. Wäre dem so, müsste diese erschwerte Belastung durch eine Inkonvenienzzulage abgegolten werden. Das jedoch ist nicht der Fall. Es gibt auch keine Hinweise dafür, dass die Funktionen in der Pflege höher bewertet wären! Damit soll aber keineswegs gesagt sein, die Arbeit wäre nicht belastend.

Liegt Willkür vor? Dann wäre es auch Diskriminierung.

Wird eine Arbeitsstelle respektive deren Funktion bewertet (Funktionsbewertung, Arbeitsbewertung), lag bisher oft das Genfer Schema oder ein erweitertes Genfer Schema zugrunde. Während ersteres nur für ausführende Tätigkeiten diente, wurde dieses so erweitert, dass auch leitende und Stabsfunktionen abgedeckt werden. Da die Funktionsbewertung besonders für industrielle Tätigkeiten vorgesehen waren, gilt es, eine entsprechende Interpretation für andere Bereich vorzumnehmen. So kommt im Schema die psychische Belastung, wie sie beispielsweise in der Psychiatrie, der Gerontopsychiatrie, und der Geriatrie (Umgang mit dementen Menschen) zu wenig zum Ausdruck.

Immerhin hat man aber mit dem System des BWI (Betriebswissenschaftliches Institut ETH Zürich) auch Funktionsbewertungen in verschiedenen Kantonen (z.B. Kanton Luzern) vorgenommen und damit auch die Gesundheitsberufe entsprechend eingestuft.

Das ursprüngliche Genfer Schema (von 1950):

Die Kriterien sind in vier Anforderungskategorien eingeteit:

  • geistige Anforderungen (Fachkenntnisse, Nachdenken),
  • körperliche Anforderungen (Geschick, Muskelbelastung, Nerven- und Sinnesbelastung),
  • Verantwortung (beispielsweise für Betriebsmittel, Sicherheit und Gesundheit Anderer) sowie
  • Arbeitsbedingungen (Temperaturen, Nässe, Schmutz, etc.).

In der Praxis werden belastende Arbeitsbedingungen oft mit einer Zulage zum Lohn abgegolten.

Das erweiterte Genferschema nach (Heinz Kappel 1983 – 32) 

Letztlich geht es immer um die Anforderungen und um die Belastungen welche der untersuchten Stelle zugrunde liegen oder von ihr ausgehen. Inzwischen kommen auch andere Systeme zur Anwendung. So etwa:

Warum also «nur» max. 80%/85%? Warum soll jemand z.B. in der Geriatrie nicht zu einem 100%-Lohn kommen?

Nimmt man die Funktionsbewertungen aus den Kantonen, so sind die Funktionen in der Geriatrie oder in der Gerontopsychiatrie weder gesondert (höher) bewertet, noch sind spezielle Zulagen definiert. Aus klassifikatorischer Sicht gibt es alo keine Gründe, eine Tätigkeit wegen der Belastung vom Betrieb her zu reduzieren. Der Entscheid sollte daher beim Mitarbeiter liegen.

Wenn allenfalls die Absenzen grösser sind, oder werden, dann muss der Ursache nachgegangen werden. Die kann tatsächlich bei einer Überbelastung liegen. Aber meist spielen externe Gründe eine Rolle. Dann müsste die betroffene Person diese Ursache bekämpfen.

Handelt es sich z.B. um eine Familienfrau mit Kindern, so wird schnell klar, dass sie, wenn der Mann ebenfalls zu 100% tätig ist und im Haushalt nicht mittut, eine Belastung von um die 150%  (+/-) zu tragen hat. Aus dieser Sicht kann ein reduziertes Arbeitspensum sinnvoll sein.

Zweitverdiener ziehen oft Teilzeitpensen Vollzeitpensen vor.

Was aber, wenn eine Alleinerziehende oder ein Familienvater auf den vollen Lohn angewiesen ist? Die Kinderbetreuung muss so oder so organisiert und finanziert werden, ob bei vollem oder bei reduziertem Pensum. Die Ausbildungs- und die Lebenskosten bleiben 100%, ob Voll- oder Teilzeitarbeit! Eine Wohnung kann nicht zu 80% gemietet werden!
 
Guter Rat teuer? Man sollte wissen woher die Belastungen kommen! Sind diese erkannt, geht es ums Eliminieren. Mit der willkürlichen Festlegung eines Pensums von 80% hält man potenzielle Arbeitnehmer vom Arbeitsmarkt fern. Dies erschwert letztlich die Personalbeschaffung. Aber man redet dem schwierigen Arbeitsmarkt das Wort!

Neben externen Faktoren gibt es aber auch interne. Die geteilten Dienste mögen aus rein ökonomischer Sicht interessant sein, weil so mit dem geringsten Personalbestand gearbeitet werden kann, was die Lohnkosten senkt. Dass aber dieser geteilte Dienst sehr belastend ist, wird einfach ausgeblendet! Geteilte Dienste haben den Nachteil, dass die Arbeitstage sehr lange sind und, dass die Pausen kaum sinnvoll genutzt werden können.  Partner haben Mühe ihr Freizeitverhalten anzupassen. Und wer am Vereinsleben teilhaben oder sich weiterbilden will, erfährt Einschränkungen. Hier liegen u.a die Gründe für hohe Fluktuation und für Kurzabsenzen. Sie werden einfach nicht wahrgenommen oder verdrängt.

Wenn ein Haus mit vielen Wechseln beim Personal konfrontiert ist oder wenn dieses mit dem Bann eines schlechten Images belegt ist, dann ist dies meist auf dem Mist der Führung gewachsen. Analysen im Zusammenhang mit OE-Projekten zeigen dies immer wieder auf.

Wo kommen die Belastungen her?

  1. auserhalb des Arbeitsplatzes, bzw. des Betriebes (privates Umfeld)
  2. am Arbeitsplatz, bzw. innerhalb des Betriebes.

Zu 1.: Das private Umfeld muss jeder für sich analysieren und so gestalten, dass die ausserbetrieblichen Belastungen ein sinnvolles Mass nicht überschreiten. Der Arbeitgeber erwartet eine volle Arbeitskraft. Die Gegenleistung ist ein voller Lohn, OR Art 322 Abs. 1. => auch OR Art. 319 Abs. 1.  Zu beachten ist speziell OR Art. 321 a Abs. 3.  Daraus kann abgeleitet werden, dass die volle Arbeitskraft dem Arbeitgeber gehört.

Zu 2.: Innerbetrieblich gibt es meist mehrere Anhaltspunkte, für eine Verminderung des Belastungspotenzials. Es ist Aufgabe des Kaders, für Bedingungen zu sorgen, dass die Mitarbeitenden möglichst ungestört ihre Kernfunktion respektive ihre zugeteilten Aufgaben erfüllen können. Wo sind Probleme zu suchen? Es ist selbstredend, dass es im ureigensten Interesse des Arbeitgebers ist, dafür zu sorgen, dass der Arbeitnehmer möglichst ungehindert seinen Auftrag erfüllen kann. Der Aufwand für eine PPS in grösseren Betrieben ist kaum mehr wegzudenken. Selbst im Gesundheitswesen wird dem TQM-Management vermehrte Aufmerksamkeit geschenkt.

Mittel

  • Zu knappe Stellenpläne, vor allem beim qualifizierten Personal, Gefahr, dass man zur reinen, unmenschlichen Funktionspflege übergeht.
  • mangelhafte oder ungeeignete Organisation (z.B. fehlende Demenzabteilung)
  • Finanzielle Engpässe. Diese werden über die «Köpfe» aufgefangen, => höhere Arbeitsbelastung, => mehr Absenzen => erhöhtes Fehlerpotenzial, => tiefere Löhne => Erhöhung der Fluktuation

Personalführung

  • Leitbild und Führungsstil/-verhalten sind nicht kongruent
  • Fehlende Qualifikation des Kaders (Stationsleitung, Pflegedienstleitung) 
  • Mangelnde Konfliktresistenz der Vorgesetzten. Dadurch wird die motivierende Kontrolle neutralisiert
  • Mangelhaftes Führungsverhalten, Probleme der Mitarbeiter werden negiert, nicht ernst genommen oder gar unterdrückt, nur weil man selber nicht führungskompetent ist und um nach aussen (nach oben) den Schein zu wahren. Hier sind die meisten «inneren Kündigungen» und letztlich eine hohe Fluktuation begründet. Es wird über die Mitarbeiter hinweg entschieden. Es fehlt an Sachlichkeit und Offenheit. Mitarbeitende werden höchstens mangelhaft und nicht rechtzeitig oder gar falsch informiert. Die schlechte Leistungsbereitschaft einiger Mitarbeiter wird toleriert und damit werden die anderen zusätzlich belastet.
  • Unmögliche Dienstpläne, die dauernd geändert werden, sowie nicht attraktive Arbeitszeiten (geteilte Dienste)
  • Es wird zwar viel «gesessen», aber auch viel Zeit vertrödelt. Von den Sitzungen gibt es keine Protokolle, worauf man sich später stützen kann
  • Die Organisationsrichtlinien und Pflegestandards sind zwar schön dargestellt vorhanden, um beim nächsten Q-Audit gezeigt zu werden, echt umgesetzt werden sie aber kaum oder man gibt den Mitarbeitenden nicht die Zeit, sich damit auseinander zu setzen.
  • Es werden zu viele kleine Pensen (20-30%) mitgeschleppt mit dem Argument, dass man Ausfälle elgant beherrschen könne. Dabei wirdübersehen, dass diese Pensen nicht effizient sind. Beispiel: 20% entspricht rund einem Arbeitstag/Woche. Wenn nun eine wichtige Information oder eine wichtige Veranstaltung besucht werden muss, die 3-4 Stunden dauert, ist der Grossteil des Arbeitspensums bereits weg! Der so erzeugte Druck müssen diejenigen mit einem hohen Pensum tragen!
  • Weitere Mängel können sein: Ausbildung der Verwaltungsleitung und anderen Kadern (Hauswirtschaft, Küche, Personelles) nicht optimal oder gar ungeeignet.
  • Klare Kompetenzabgrenzung (z.B. zwischen Hausarzt und Pflegenden
  • Hausmachten und alte Seilschaften, welche informell die Führung aushebeln und machen, was sie für gut halten. Hier müssten schleunigst einige «Seile» ausgewechselt werden!
  • Organisationshilfsmittel (Arbeitsabläufe, Organisationsrichtlinien, Stressbewältigung, …)

Zwischenmenschliche Fehlerquellen:

  • Kommunikationsprobleme
  • Problem der inneren Kündigung => unmögliche dauernde Arbeitsplatzsituation => Aussichtslosigkeit => psychosomatische Beschwerden
  • Zu viele Teilzeitpensen und vor allem wenn diese zu tief sind (weniger als 50%) bringen verschiedene Probleme. So werden die Einsatzpläne dauernd um diese Teilzeitler herum festgelegt und dies auf Kosten der übrigen Mitarbeitenden. Ausserdem sind solche geringen Pensen nicht effizient. Man erreicht die Leute kaum, wenn es um Information und Koordination geht und werden sie zu entsprechenden Sitzungen eingeladen, ist die halbe Arbeitszeit schon vorbei. Schlieslich werden Überstunden gescheffelt und dann bezogen, wenn es dem Betrieb am wenigsten dient.
  • Mobbing, oft erkannt aber es wird nichts dagegen unternommen- also geduldet!
  • Mangelnde Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
  • Diskriminierendes Verhalten gegenüber ausländischen Mitarbeitern

Belastungen die von den Gepflegten ausgehen:

  • Pflegeabteilung als letzte Lebensstation
  • Steigende Anzahl gerontopsychiatrischer Pflegebedürftiger. Dauernde Höchstleistungen gehen auf Kosten der Freundlichkeit und Einfühlsamkeit gegenüber den Bewohnern. => entsprechende Ausbildung des Personals!?
  • Schwierige Angehörige

Würde man sich bemühen, die belastenden Faktoren zu minimieren, würde die Arbeitszufriedenheit verbessert, die Fluktuation verringert und die Personalbeschaffung vereinfacht.

Die Erfahrungen die im Ausland, (z.T. in Deutschland) gemacht werden, müssen hier nicht noch einmal gemacht werden:

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 © CHO Consulting Herbert Odermatt, Flüelistrasse 25, CH 6072 Sachseln 

Tel: +41 41 660 39 79, FAX :+41 41 661 17 00

Mail: cho-consulting(at)bluewin.ch

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Cash Guru:

Guru,  Alfred Herbert

  • 16. 03. 2010:  Riesenauftrag für Meyer Burger!

    Meyer Burger – erhält mit Hennecke Systems einen Riesenauftrag von 250 Millionen Franken aus China. Abwicklung 2010/2011.

          Helvetia – 2009Gewinnsprung um 39,1pc!

  • 17. 03. 2010: Swiss Life – droht AWD-Riesenverlust?

    Swiss Life – erste Gerüchte sprechen davon, dass die deutsche Tochter AWD für 2009 einen doppelt so hohen Verlust abliefern werde wie 2008. Das wurde so von der Börse nicht erwartet! Wird Druck auf die Aktie bringen.

    EFG International – 2009-Konzerngewinn minus 54pc. Dividendenkürzung auf 10 Rappen (25). 

  • 18. 03. 2010: Steiniger Weg nach SMI 7000 – zuerst Konsolidierung?

    Bâloise – 2009: starkes Wachstum, Gewinn plus 8,9pc, pro Aktie CHF 8.64 (7.33), Dividende CHF 4.50.

    Von Roll – 2009: Umsatz minus 23pc, Gewinn 0,6 Millionen Franken, Dividende 10 Rappen. Für Vontobel: «Stabilisierung auf tiefem Niveau, erste Anzeichen einer Erholung. Aber Kursziel wird von 11 auf 10 reduziert.» 

  • 19. 03. 2010: Nationalbank sieht höhere Zinsen!
  • Währungen – SNB spricht offen davon: «Die Schweiz muss sich auf höhere Zinsen einstellen». Im Fernen Osten heute früh Euro unter Druck.

    Publigroupe – weiterer Einbruch im 2009. Analysten sprechen gar von desaströsen Zahlen. Umsatz minus 24,1pc, Verlust 20,9 (-42,1) trotz Kosteneinsparungen von 55 Millionen Franken. Keine Dividende. Alle Zahlen unter den schon pessimistischen Erwartungen.

     

     

Mehr unter: cash Guru »


Gesetz des Überlebens in einer verrückten Welt


Wo lebt es sich besser?

Graphik: Brainworker; Arbeit / Lohn

Einfache Logik: Da wo am meisten Betriebe an die Wand gefahren wurden und wo für die Weltwirtschaft die grössten Schäden verursacht wurden, ist der Lohn am höchsten. Wir wollen fair sein. Während die Durchscnittslöhne in den untersten Stufen der Hierarche relativ ausgeglichen erscheinen (was das auch immer heissen mag!), sind die Auswüchse im obersten Management ersichtlich.

Bildlich gesprochen:
Wenige haben alles – alle haben nichts. Die Führungshierarchie lässt sich mit einer Pyramide darstellen. Will man die Gehälter ähnlich darstellen, kann man daneben eine umgekehrte Pyramide darstellen. Extrem ausgedrückt. Niemand (wenige) hat (-ben) alles , alle haben nichts (die meisten haben wenig). 

(…) …von 1998 bis 2007 ist die reale Lohnsumme pro Vollzeitstelle im Bankensektor um 63,4 Prozent gestiegen. Beim Rest der Wirtschaft betrug der Zuwachs nur gerade 8,2 Prozent.

Grahik: Blick

Selbst Frau Bundesrätin Doris Leuthard fordert eine Korrektur, nachdem Herr Bundesrat Merz aktiv Sand in die Augen gestreut hat.

…Löhne der Banker müssen sinken… (Blick)

…Merz hat uns Sand in die Augen gestreut… (Blick)

Nachdem der Volkszorn betreffend Boni gewisse Wirkung zu zeitigen scheint, sind die Banker kreativ geworden. Statt Boni werden neue Leute mit  «Handgeld» angelockt.

«(…) Auch zu Beginn dieser Woche wurden neue Erfolgsmeldungen der UBS bekannt: In Minneapolis konnte die Schweizer Bank ein Dutzend Berater von Smith Barney abwerben, gemeinsam verwalteten sie bislang gut eine halbe Milliarde Dollar; dies meldete das örtliche «Minneapolis St. Paul Business Journal». Und Dow Jones konnte erneut von Abwerbungen berichten, die der UBS bei Merrill Lynch Global Wealth Management gelungen waren. Mehr bei finews: …UBS: Bis 200% Handgeld…

Eine Pensionskasse hat mit einem Satz die Situation erklärt:
«Gemäss Beschluss des Vorstandes vom 12. November 2008 muss aufgrund der aktuellen Marktentwicklung auf eine Anpassung der übrigen Renten verzichtet werden (Art. 20.2 Vorsorgeregelement). Somit wird also auf das Sparkapital kein Zins, der nachweislich erwirtschaftet wurde, gelegt. Also nimmt mandem Pensionierten Geld weg!
Dass sich die Pensionskasse langsam überlegen sollte, wie sie ihre Versprechen erfüllen wolle, hört man nichts. Es ist einfacher, Renten totlaufen zu lassen, als die Finanzierung zu regeln und zu sichern, sprich Beiträge zu erhöhen. Es wären jedoch inerster Linie die Arbeitgeber oder deren Verbände, welche sich als erste wegen den höheren Beiträgen dagegen stemmen würden. … Bei der Personenfreizügigkeit sind es aber die gleichen, die einseitig für sich schauen und anstatt einer kontrollierten Einwanderung einer unkontrollierten das Wort reden. Sie sind bei einem wirtschaftlichen Crash nicht betroffen, weil sie die Leute, die sie entlassen, dem Staat überlassen… Arbeitslosenversicherung: Die notwendige Erhöhung der ALV-Beiträge wird aber zuerst von der Arbeitgebernseite sabotiert – wegen den höheren Beiträgen.

Die Arroganz in der Finanzbranche am Beispiel von Swiss Re: Man fährt mit einer aggressiven Strategie in den Ruin. Gemeint sind damit vor allem komplexe Finanzprodukte wie Credit Default Swaps (CDS), auf die Swiss Re im vergangenen Jahr rund sechs Mrd. Franken abschreiben musste. Nun soll US-Milliardär Warren Buffett mit 3 Mrd. Fr. bei Swiss Re einsteigen. Das Unternehmen erwägt zudem eine weitere Kapitalerhöhung von 2 Mrd. Fr. Auf deutsch:
Warren Buffet bekommt 12% Zins! 1% sind 30 Mio => 360 Mio / Jahr!
Die Aktionäre dürfen noch 2 Mia zuschiessen und sie werden kaum mit 12% belohnt, sondern man stiehlt ihnen ganz einfach noch mehr Geld aus der Tasche. Der Verwaltungsrat von Swiss Re beantragt, die Dividende für das Jahr 2008 auf den Nominalwert je Aktie zu reduzieren, wie es weiter heisst. Sie, die Aktionäre würden sich besser zusammen tun, und selber eine Bank übernehmen und ihr Geld bewirtschaften!
Die Re – Gangster:
Jurist Peter Forstmoser verdiente 2007 als Swiss-Re-Präsident 3,3 Millionen. (KEYSTONE). Er verstehe wenig vom Versicherungsgeschäft…
Betriebswirt Walter Kielholz verdiente 2007 als Swiss-Re-Vize 2,9 Millionen. (pixsil) , er ist auch im CS-VR und steht dort in der Kritik.
Die «Topshots» im VR:
Jakob Baer (65), Ex-Chef Schweiz der Revisionsfirma KPMG. Die Beratungsfirma hat das Swissair-Debakel mitzuverantworten!
Thomas Bechtler (60), Unternehmer und CS-VR.
Raymund Breu (64), Finanzchef des Pharmakonzerns Novartis.
Mathis Cabiallavetta (64), Ex-VR-Präsident der UBS.
Bénédict Hentsch (61), Bankier. Der war doch auch im Swissair-VR!
Hans Ulrich Maerki (63), Ex-Europachef der Computerfirma IBM.
Kaspar Villiger (68), alt Bundesrat (FDP) und VR von Nestlé und der NZZ.
Tradition haben die engen personellenVerflechtungen zwischen Swiss Re und CS. Zurzeit sind Bechtler und Walter Kielholz (57) Mitglieder in beiden VR. Swiss-Re-Konzernleitungsmitglied David Blumer (41) arbeitete bis im April 08 bei der CS. 

Wie wird der Mehrwert zwischen Kapital und Arbeit gerecht aufgeteilt? 

Ein schön schlechtes Beispiel wie das dabei zugeht, liefert grad die Deutsche Telekom. 50’000 Stellen werden ausgelagert – und das verbleibende Personal darf für die Wohltat des Bleiben Könnens sich bedanken durch 6.5% Lohneinbusse inklusive 4 Wochenstunden mehr an Arbeit. Die «Belohnung» für diese «Effizienz- und Produktivitätssteigerung» werden sich auch hier ein paar wenige Kaderführer … und natürlich die Eigentümer … einstecken.

[Handelszeitung No 25, 20.-26. Juni 07; s. 22-23]

Werden Mitarbeiter in grossem Stil entlassen, steigen die Aktien an der Börse.

Wir haben es noch nicht gehört: Das Kapital hat sich noch nie entschlossen, auf Dividenden und auf Zinse zu verzichten. Das würde die Wirtschaft ankurbeln.

Ein Kollege meinte einmal: «Wenn es schon einen Tresor gibt, solltest du einen Job in dessen Nähe suchen. Dort fällt immer etwas vom Inhalt ab…!»

Nachdem allgemein angenommen wird, dass die Finanzblasen in den USA entstanden sind, liegt die Vermutung nahe, dass dies die Folge vieler krimineller Auswanderer aus dem alten Kontinent sei… somit wäre die Ursache in Europa zu suchen. Dieses spezielle egoistische Gen hätte damit also seinen Ursprung im Abendland oder allenfalls gar im Schnittpunkt dreier monotheistischer Religionen… Das  würde wiederum erklären warum so viel Geld von den USA Richtung Israel fliesst. Nur hat noch niemend offen dargelegt, oder darlegen können (wollen?) wo es her kommt, bzw. wem man es aus den Taschen zieht…


Arbeit – Bedeutung, Ursprung


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Physik: «Arbeit = Kraft mal Weg.» Mehr in Wikipedia. «Arbeit pro Zeiteinheit gleich Leistung. «Gleiche Arbeit, gleicher Lohn» (Forderung der Gewerkschaften)  oder «gleicher Lohn für gleiche Leistung»?

Die Arbeit als sozialwissenschaftlich-philosophische Kategorie erfasst alle Prozesse der bewussten schöpferischen Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur und der Gesellschaft. Sinngeber dieser Prozesse sind die aus freiem Willen selbstbestimmt und eigenverantwortlich handelnden Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Anschauungen im Rahmen der aktuellen Naturgegebenheiten und gesellschaftlichen Arbeitsbedingungen“. Mehr in Wikipedia

Leider ist es so, dass die oben erwähnten, aus freiem Willen selbstbestimmt und eigenverantwortlich handelnden Menschen, vielfach weitestgehend diktatorisch fremdbestimmt sind. Jeder kann selber wählen bei wem er arbeiten will, so man ihn anstellt. Ist aber die Schwelle zum Unternehmen überschritten, läuft es nach Plan der Unternehmung. Wer produktiv tätig ist, passt sich den Abläufen und den Begebenheiten an, nicht umgekehrt. Wer in der Tintenburg tätig ist, dem ergeht es kaum anders. Und wer in der Hierarchie eine Funktion hat, unterzieht sich zu 100% den Zielen der Unternehmung. Sieht man sich die kleinlichen Kompetenzregelungen einmal genauer an, findet man dies lächerlich. Die Stelleninserate verlangen nach Leuten mit lauter Superlativen. Unter anderem sollen sie auch selbständig sein. Was das bedeutet, stellt einer nach dem ersten frei getroffenen Entscheid fest: Er wird gerügt, weil er die Kompetent überschritten hat… Warum tun sich die Menschen so etwas an? Die Antwort ist einfach: Der Lebensunterhalt zwingt dazu. Und auch: «Wessen Brot ich ess› dessen Lied ich sing!»…

Sinn der Arbeit

(…) Arbeit ist zweifellos eine der Achsen, um die sich die modernen Gesellschaften drehen. Während manch anderer Kulturkreis nicht einmal einen entsprechenden Begriff kennt und frühere Epochen in der Arbeit vor allem das mühselige Sich-Plagen sahen, gilt spätestens seit der industriellen Revolution die zielstrebige berufliche Tätigkeit als der Weg zu Reichtum und Freiheit. …)“

Arbeit auf Teufel komm raus“

«Fast überall wird heute die schöne Frage gestellt, was kommt, wenn die Arbeit geht. Alle fluchen auf die Arbeit, alle verwünschen sie, aber sobald die Drohung am Horizont erscheint, daß uns bald die Arbeit ausgeht, entsteht ein furchtbares Gejammer. …» Mehr

Wofür wir arbeiten:

«Aufstehen, Straßenbahn, Büro, Essen, Arbeit, Essen, Schlafen, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag,
immer derselbe Rhythmus – das ist sehr lange ein bequemer Weg. Eines Tages aber steht das Warum da, und mit diesem Überdruss, in den sich Erstaunen mischt, fängt alles an.»
Albert Camus, «Der Mythos von Sisyphos

Wenn Geld und Status nicht glücklich machen – wozu dann der ganze Stress um die Karriere? manager magazin gibt Ihnen eine Anleitung zu mehr Erfüllung im Job. Mehr:

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Wenn Arbeit keinen Sinn mehr gibt

(…) Die täglichen Meldungen von Arbeitskräften in China oder Indien, die per se jede Arbeit billiger und künftig vielleicht sogar noch besser erledigen können, führt auch in den Chefetagen schon zu einer kollektiven Sinnkrise. Jeder zweite Manager leidet unter dem negativen Zeitgeist. Wie Führungskräfte aus Motivationskrisen wieder herauskommen. Mehr im Handelsblatt

Kinderarbeit; Kinderarbeit ist oft gefährlich und immer hart. Meist leidet neben dem Körper auch die Seele. Mehr (Wikipedia)

Die Zukunft der Arbeit

(…) Die massenhafte Arbeitslosigkeit muss nicht dauern. Vom «Ende der Arbeit» oder auch nur vom «Ende der Erwerbsarbeit» zu sprechen führt in die Irre. Doch die Erwerbsarbeit wird elastischer, poröser, fluider. Sie verliert ihre monopolartige Dominanz. Mehr in Bundeszentrale für politische Bildung: …Thesen zur Geschichte und Zukunft der Arbeit…

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Arbeit“ und das Drum-Herum ist mitunter zentrales Thema im personalblog. Wo ist der Ursprung der Arbeit, oder wie ist der Begriff, das Wort entstanden?

Glaubt man dem Dreschflegel der Genesis («…Macht euch die Erde untertan» ), so muss Adam der erste Arbeiter gewesen sein. Und er setzte die Direktive des „Chefs“ stur um. Heute darf man getrost von globalem Frevel an den natürlichen Ressourcen reden… Globaler Schaden mit religiösem Imperativ!

Brigitte Weingart, lic.phil.I geht der Frage nach dem Ursprung des Wortes Arbeit nach. Lesen Sie mehr in …Arbeit – ein Wort mit langer Geschichte…


Konjunkturprogramm schützt Arbeit und Unternehmen


Elementar für eine entwickelte Marktwirtschaft ist ein funktionierendes Tauschmittel, also Geld, welches den indirekten Austausch von Waren und Dienstleistungen nach dem Muster „Ware gegen Geld, Geld gegen andere Ware“ gegenüber einem einfachen Tauschhandel nach dem Muster „Ware gegen andere Ware“ erst ermöglicht.

Gilt dies solange Ware ein echtes Äquivalent zum Geld ist? Und was ist wenn die Ware, die Dienstleistung und die dahintersteckende Arbeit «entwertet» oder umgekehrt, das Geld «überbewertet» ist? Dann haben wir Inflation der Arbeit. Und doch gibt es noch die Frechheit und die Arroganz nicht rentables zu sozialisieren.

«(…) DGB- 31.10.2008 – Wenn die Banken taumeln, werden die Kredite teurer. Die Folge: Unternehmen verschieben Investitionen, Arbeitsplätze geraten in Gefahr. Wie der Abwärtsspirale gegengesteuert werden kann, ist in der aktuellen Ausgabe des DGB-«klartext» zu lesen. (weiter)

Wenn nun die Finanzwirtschaft ins Schlingern kam, so hat sie dies weitgehend selber verursacht. Wer meint, man müsse bei den Banken Strukturerhalt betreiben und damit wären die Probleme gelöst, der ist auf einem Auge blind und mit dem anderen orientiert er sich am Holzweg.

Was wäre wenn:

  • die «Unsichtbare Hand des Marktes» gespielt hätte?
  • die Staatsbanken und die Regierungen die Strukturbereinigung bei den Finanzinstituten nach den Gesetzen des Marktes hätten gewähren lassen?
  • Die Staatsbanken ihr Kapital prioritär in die Wirtschaft gesteckt hätten, um deren Funktion nicht zu gefährden?

«(…) Wir müssen überlegen, dass die Krise, die jetzt auf den Finanzmärkten war, nicht noch zu einer Weltwirtschaftskrise wird. Ich glaube, dass in ganz Europa darüber nachgedacht wird, wie man in Europa der Wirtschaft helfen kann“, sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Andrea Nahles am Freitag im ARD-“Morgenmagazin“ und fügte hinzu: „Ich meine dabei Produktion, Handel, Dienstleistungen.“ Darüber hinaus müssten die Konsumenten angeregt werden, ihr Geld nicht nur zurücklegen. „Das müssen allerdings die Europäer machen, weil die Amerikaner eine Sparquote von minus 0,5 haben. Von denen wird man wahrscheinlich keine Impulse bekommen“, sagte sie. (mehr)

Wie will man das Vertrauen der Konsumenten gewinnen? Ist es ihnen zu verargen, wenn sie ihr Geld horten, anstatt ausgeben («Spare in der Zeit, so hast in der Not»)?

Am Beispiel der Östereichs kann beobachtet werden, dass das Sparen wichtig ist (mehr)Im Gegnsatz dazu müssen die US-Bürger das Sparen noch lernen. Das wird aber die Binnenwirtschaft nicht im gewünschten Sinn ankurbeln. (mehr)

Macht es oekologisch Sinn, Autokäufe durch Steuergeschenke zu fördern? Macht es Sinn, «nur» wegen einer Wirtschaftskrise, die Autoproduktion zu stimulieren – Autoproduktionen, die bezüglich Öekologie noch kaum etwas dazu gelernt haben. Man sehe sich das Produktionsschlamassel in den USA an. Treibstofffressende Spritbomben mit einer Technik von vorgestern können nicht mehr abgesetzt werden, weil der Treibstoff etwas teurer geworden ist.

Die Güterproduktion hat sich in eine Situation manövereriert, in der sie nicht anders kann, als das notwendige Übel vor sich her zu schieben – es kommt mir vor, als spiele jemand in grossem Stil «Management by Caterpillar»: «Man schiebt die grossen Haufen langsam vor sich hin»!

«(…) Menschen, die sich um ihr Sparbuch und die Altersversorgung sorgen, die mit Inflation kämpfen und um den Job fürchten müssen, verschwenden nun einmal keinen Gedanken an und erst recht keinen Euro für ein neues Auto.

USA, das Land der Spritfresser: Milliarden-Spritze für kränkelnde Giganten (mehr)

Autoindustrie in Frankreich: Absatz im Keller, Jobabbau und Flop-Modelle (mehr)

Brüssel will frisches Geld für die Autoindustrie; Die Industrie brauche Hilfen für die Entwicklung von Autos mit geringerem Schadstoffausstoß. (mehr)

Um der Autoindustrie als einem der größten Arbeitgeber im Land aus der Patsche zu helfen und die Talfahrt der Wirtschaft zu bremsen, will die Bundesregierung nun ein 25 Milliarden schweres Konjunkturprogramm auf die Beine stellen. (mehr)

Ist es angesichts der gigantischen Subventione weltweit für die Wirtschaft vermessen, wenn auch hier der Ruf nach «Kapital» laut wird?

Und ist es vermessen, wenn die SP mehr Lohn verlangt, um gegen die Rezession anzukämpfen? (mehr)

So daneben kann die Forderung gar nicht sein. schon Henry Ford I wollte, dass seine Leute soviel verdienten, dass sie sich das von ihnen gefertigete Atomobil kaufen konnten.

«(…) Dass die Löhne bei Ford das bis dahin übliche um mehrere hundert Prozent überstiegen, war nach Fords eigener wiederholter Aussage wirtschaftliches Kalkül: Er wollte nicht die persönliche Situation seiner Arbeiter verbessern, sondern die Kaufkraft der Arbeiterschaft massiv stärken, um den Absatz massengefertigter Produkte wie seiner Autos zu gewährleisten. Damit schuf Ford die Grundlagen der Konsumgesellschaft, wie sie fürs 20. Jahrhundert typisch war. Auch die gestiegene Freizeit der Arbeiter sollte der Nachfrage nach Produkten und deren Abnutzung in der Verwendung dienen.

Nichts Neues unter der Sonne!

Alle Dinge sind rastlos tätig,/ kein Mensch kann alles ausdrücken, nie wird ein Auge satt, wenn es beobachtet,/ nie wird ein Ohr vom Hören voll. Was geschehen ist, wird wieder geschehen,/ was man getan hat, wird man wieder tun:/ Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Kohelet 1, 8-9 (Einheits- Übersetzung).


Wie viel Wert hat das Wissen der Mitarbeitenden?


Räder werden gerne neu erfunden. Und Wasser in den Bach tragen ist auch nicht in jedem Fall sinnvoll.

Über die Stärken und Entwicklungsbreische des Mitarbeiters hat Martin Hilb ein so genanntes Kreislaufkonzept aufgezeigt. (Quelle: Managementspraxis IFB, Diagnose-Instrumente zur Personal- und Organisationsentwicklung) sinngemäss:

Fähigkeit der Mitarbeitenden = Wissen (Kenntnisse) der Mitarbeitenden und Können Fertigkeiten der Mitarbeitenden:

Leistungsmotivation

Die Bereitschaft zur Leistung (Leistungsmotivation) entsteht aus der multiplikativen Kombination von Bedürfnisstärke und Erwartung. Die Leistungsmotivation ist «Null», wenn entweder die Bedürfnisstärke = Null oder die Erwartung = Null ist.

Leistungsmotivation (Lm) = Stärke der Leistungsbedürfnisse (Flm) mal Erwartung (E), dass die Leistung zur Bedürfnisbefriedigeung führt.

Lm = Flm x E

Die Fähigkeit des Mitarbeiters

Unter Fähigkeiten (F) wird hier die Summe aller Kenntnisse (K) und Fertigkeiten (F), die notwendig sind, um eine bestimmte Aufgabe lösen zu können.

F = K + F

Schema zur Analyse der Stärken und Entwicklungsbereiche von Mitarbeitenden

Neben den beiden multipöikativen Faktoren Lm x F die für die Leistungen am Arbeitsplatz primär wichtig sind, kommen zwei weitere additive Elemente, die für die Leistung von sekundärer Bedeutung sind, berücksichtigt werden:

Es sind dies die leistungrelevanten Persönlichkeitsfaktoren des Mitarbeiters.

 

 

 

8 Persönlichkeitsdimensionen eines Mitarbeiters

Persönlichkeit des Mitarbeiters, die Dimensionen:

  • Interessen
  • Motive
  • Einstellungen
  • Temperament
  • Kreativität
  • Intelligenz
  • Morphologie
  • Physiologie

Je nach Beruf, braucht es für den Leistungserfolg von der einen Dimension mehr oder allenfalls weniger. Ein Buchhalter braucht im Vergleich weniger Temperament als ein Lehrlingsinsausbilder. Andere Motivationsfaktoren, wie z.B. die Motivationsstruktur des Mitarbeiters, spilen fast immer eine grosse Rolle für den Leistungserfolg.

Zum Thema Wissen hat sich Hans Fischer (rolotec) schlau gemacht.

«(…) Kurzversion der Antwort: Ohne Wissen der Mitarbeitenden kann man einpacken. Punkt.

Die ausführlichere Variante: perspektive mittelstand schreibt:

«(…) Das immaterielle Vermögen, bestehend aus den Fähigkeiten der Mitarbeiter, den Strukturen des Unternehmens und den externen Beziehungen trägt massgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens bei, findet sich aber in keiner herkömmlichen Bilanz. Die Wissensbilanz schliesst diese Lücke.»

Wissensbilanz, was auf den ersten Blick abschreckend klingen mag, ist eine so smarte wie effiziente Sache. perspektive mittelstand zeigt die Grundlagen und Möglichkeiten in der sechsteiligen Serie zum Thema Wissensmanagement und -bilanzierung auf. Bisher erschienen sind:

Im WM 2.0 Wissensmanagement Wiki finden sich Erklärungen zu Begriffen wie Wissen, Wissensmanagement, Bilanzierung von Wissen oder Wissensmanagement 2.0.

Verfasst von Hans Fischer 05. 09. 08, um 09:14

 

Gute Nacht aus Teneriffa Foto:© H. Odermatt


Zukunft der Arbeit


«Die Arbeitswelt steht vor einem gewaltigen Wandel: Neue Management-Methoden und neue Technologien revolutionieren unseren Arbeitsalltag. Das schreibt Daniel Rettig in wiwo. Mehr: …Heute hier, morgen dort…

«(…) Wir sind die erste Generation, die sich vom Schreibtischzwang emanzipiert“, sagt der Politologe und Journalist Markus Albers, dessen Buch „Morgen komm ich später rein“ gerade im Campus-Verlag erschienen ist.

Darin skizziert Albers, warum Anwesenheitspflicht und feste Arbeitszeiten überholte Modelle sind: „Wir leben in der Informationsgesellschaft, aber arbeiten oft noch nach den Regeln der Industriegesellschaft. Das muss sich ändern. …)»

Ganz so neu ist das für mich nicht. Schon 1968/69 habe ich etwas ähnliches praktiziert. Ich war damals Mitarbeiter mit freier Arbeitszeit eines kleinen Ingenieurbüros. Eben habe ich an einem Werbeseminar von Profiles International erfahren, dass eine «neue Welle» von Arbeitsformen in die Richtung von freier Mitarbeit gehhen soll, wo die Arbeitenden ihr Pensum und den Arbeitsplatz nach Möglichkeit selber bestimmen, auf uns zu kommen soll.  Da jedoch gleichzeitig ein grosser Mangel an qualifizierten Arbeitskräften vorausgesagt wird, glaube ich kaum an die grossen Freiheiten der Schlüsselarbeitskräfte. Die Zukunft wird es bringen. Als Maschinenzeichner /Konstrukteur bearbeitete ich abwechslungsweise kleinere oder grössere Projekte. Projektleiter für einen neuen Auftrag wurde jeweils jener Mitarbeiter, der gerade für so etwas frei war. Nicht alle Projekte eigneten sich aus verschiedenen Gründen dafür, dass wir diese im Haus abwickelten. So kam es, dass die Arbeit am Ort des Geschehens, bzw. beim Kunden erledigt wurden, oder dass wir vorübergehend an den Kunden «vermietet» waren, quasi als «Fremdarbeiter». Das war eine äusserst erfahrungs- und abwechslungsreiche Zeit. Einmal wurden Bootsstege für eine damals grosse Yacht-Hafenanlage mit ca. 110 Liege und Gastplätze) konstruiert und gezeichnet. Ein anderes mal durfte ich Prozessleitungs- und Gebäudepläne für eine chemische Fabrik herstellen. Diese wurde in Pitesti, Rumänien gebaut. Dann rechnete der Projektingenieur einen Netzplan. Ich war sein «Graphitarbeiter» (Zeichner) und übertrug das Gerechnete auf den Plan. Hier lernte ich nebenbei das Berechnen des kritischen Pfades. Später ging es darum, eine vom Ingeneering skizzierte Maschine für das Umladen von Getreide von einem kleineren auf einen grösseren Typ zu konstruieren und zu detaillieren, von der Fertigungszeichnung bis zu Stückliste. Dabei wurden drei verschiedene Antriebe vorgesehen (Elektromotor, Dieselmotor, Benzinmotor). Ein anderes Projekt betraf die konstruktive und zeichnerische Bearbeitung von Strassenmarkierungsmaschinen.

An einem Tragflügelboot von Supramar durfte ich das WC einbauen und einen Schalldämpfer auf den Luftansaug des 150-PS – Maibach Dieselmotors bauen. Sofern das Schiff noch fährt, geniessen die Passagiere dank meiner Arbeit noch heute geringeren Lärm vom Motor und sie können bei Bedarf zur Erleichterung ihres Ausfluges das stille Örtchen aufsuchen… «Jede Arbeit findet ihren Sinn».

 

Tragflöügelboot; Foto aus: flickr.com
 .
Vorteile dieser Art von Arbeitseinsatz: Jobrotation «on the job». Viele Erfahrungen in kurzer Zeit. Grosse Abwechslung. Keine Gefahr des «Einlaufens» und des Ausbrennens. Training der geistigen Regsamkeit. Kennen lernen verschiedener Fachleute, die später zu einem wichtigen Netzwerk gehörten.

Nachteile: Oft längere Zeit auswärts wohnen. Viel «Leerlauf» wegen Reisezeiten (ineffiziente Zeitausbeute). Belastung für die Familie. Besuch von Fort- und Weiterbildungen war eingeschränkt oder unmöglich. Teilnahme am Vereinsleben eingeschränkt, zeitweise unmöglich. Z.T. nicht volle Abgeltung der Spesen.


Arbeitszufriedenheit


Bei der Arbeitszufriedenheit geht es nicht einfach um ein paar Streicheleinheiten, um den „Produktionsfaktor Mensch“ bei guter Laune zu halten, um die betrieblichen Leistungsziele zu erreichen oder gar zu übertreffen. Die Arbeitszufriedenheit und die Arbeitsmotivation hat Frederick Herzberg in der Zwei-Faktoren-Theorie untersucht und dargestellt.

 

Der Stellenwert der Arbeit (aus «Arbeitsschutz in NRW») ist für die meisten Menschen zentral. Bei einigen ist es nach der Familie Nummer zwei, bei anderen gar Nummer eins. Die Zufriedenheit bei der Arbeit wirkt sich auf die innere Zufriedenheit aus. Diese wiederum wirkt sich auf „Seele“ und „Geist“ aus. Die Absenzenstatistiken (aus «Arbeitsschutz in NRW») im Bereich Krankheit weisen deutlich auf Arbeitsausfälle hin. Daraus lassen sich die damit verbundenen Kosten abschätzen. Aus vielen Untersuchen geht hervor, dass es einen Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und krankheitsbedingten Abwesenheiten gibt. Eine der teuersten Krankheiten am Arbeitsplatz wird dem Mobbing zugeschrieben.

”(…)MOBBING ist eine der teuersten Krankheiten, die es überhaupt gibt”, stellt der Wiener Arbeitsmediziner und Psychotherapeut Dr.Rudolf Karazman fest. Der Arzt, der vor 4 Jahren das ”Institut für betriebliche Gesundheitsförderung» gegründet hat, beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Arbeitslebens auf die Psyche des Menschen und hat sich auf MOBBING-Fälle spezialisiert. » Mehr bei 3sat: …Mobbing, Psychotherror am Arbeitsplatz…

Unzufriedene Mitarbeitende sind schneller bereit, zu einem anderen Arbeitgeber zu wechseln, als zufriedene. Sie lassen sich auch nicht einfach zu höheren Leistungen motivieren! Mehr in Jobware: …Warum sich unzufriedene Mitarbeiter nicht zu höherer Leistung anspornen lassen…

Ideal wäre, wenn die Entwicklung dahin gehen würde, dass der Mensch nicht nur als lästigen Produktionsfaktor, den man (leider) noch durch keinen Roboter oder sonst irgend welche Automation ersetzen kann, gesehen wird. Der enorme Leistungsdruck und der wahnsinnige Glaube an „Wachstum über alles“ (aus: heise online) lässt leider für Selbstentfaltung nur einen engen Spielraum, in gewissen Bereichen fehlt dieser Spielraum vollkommen. Die Auswirkungen der Unzufriedenheit am Arbeitsplatz tangiert letztlich auch volkswirtschaftliche Interessen.

 

Was ist den unter Arbeitszufriedenheit zu verstehen?

Diese umfasst alle Bezüge, Einstellungen und Gefühle zur Arbeit. Einerseits soll die Arbeit den eigenen Wünschen entgegenkommen um motivierend zu wirken, andererseits sollen die Arbeitsbedingungen, die Gestaltung des Arbeitsplatzes, die Sicherheit und die Arbeitsabläufe den arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen. Auch der gegenseitige Umgang ist entscheidend. Wie wird geführt? Wie werden Teams entwickelt? Wie wird gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt gelebt? Gibt es ein transparentes Entlohnungssystem und wird gute Leistung honoriert? Wird aktives Mitdenken gefördert? Werden Arbeiten nach den Fähigkeiten der Mitarbeiter vergeben? Ist alles bis ins Detail geregelt oder gelten die Dienstvorschriften als Richtlinien die mit Vernunft angewendet werden?

«(…) Arbeit dient nicht ausschließlich dem Gelderwerb und somit der Sicherung des Lebensstandards.
Arbeit dient auch der Befriedigung fundamentaler menschlicher Bedürfnisse wie dem der Anerkennung eigener Leistungen, der Möglichkeit, Aufgaben selbsttätig bearbeiten zu können und eröffnet die Gelegenheit, soziale Kontakte am Arbeitsplatz pflegen zu können.
Mehr unter «Arbeitsschutz in NRW»: …Zufriedenheit…

 

Man kann aber auch fragen: Werden die Ziele des Betriebes mit den Zielen des Mitarbeiters möglichst in Einklang gebracht? Werden Anforderungen und Fähigkeiten auf einander abgestimmt? Ist man gegenseitig bereit, Defizite via Lernbereitschaft / Fortbildungsangebote zu beseitigen? Ist demnach die richtige Person auf dem richtigen Arbeitsplatz?

Alles gut und recht. Aber die Arbeit muss schliesslich auch getan sein! Stimmt, aber je nach dem, wieviel in die Mitarbeitenden investiert wird, bekommt man die entsprechende Gegenleistung. Wer an seinen Mitarbeitenden echt interessiert ist, der ist auch bereit in sie zu investieren. Und Mitarbeitende die spüren, dass man sich für sie interessiert und sie auch fördert, werden es mit guter Leistung danken!