Panta Rhei


Die Menschen sind schon seit je Seefahrer oder fahren auf den Seen und Meeren. Die aus Eichenholz gefertigeten Fischerboote rund um das Mittelmeeer, sind alle nach ähnlichem Muster gebaut. Sie sind stabil, trotzen den Wellen und Stürmen, kurz sie haben sich bewährt. Der Widerstand des Meeres hat diese Schiffe geformt.

Heute, wo das gesammelte Wissen immens ist und wo sich die Ingenieurskunst auf hohem Niveau befindet, ist man offenbar nicht mehr in der Lage, ein brauchbares Schiff auf Anhieb zu bauen. Das 1872 gebaute DS Italia, beachte das offenem Steuerhaus, welches 92 jährig 1963 aus dem Verkehr gezogen wurde, war bekannt dafür, dass es sehr kleine Wellen verursachte. Der elegant gebaute Schiffsrumpf war einer der Gründe dafür. Ein anderer vielleicht, die etwas geringere Geschwindigkeit und die geringere Wasserverdrängung.
DS Italia
DS Italia um 1958, auf der Fahrt von Beckenried nach Gersau

Auch das Trajekt wies eine widerstandsarme Konstruktion auf.

Trajekt

1896 wird das vom Thunersee erworbene BB II als DGV 2 in Betrieb genommen, obschon der Trajektverkehr auf dem Vierwaldstättersee nie die Ausmasse des Verkehrs im Berner Oberland annimmt. Ende Oktober 1920 wird der Betrieb eingestellt. DGV 1 wird 1923 an die Weser in Deutschland verkauft. DGV 2 dagegen verbleibt vorerst bei der Schifffahrtsgesellschaft. Es wird auch weiterhin sporadisch für alle möglichen Transporte oder Kabelverlegungen verwendet, ab 1932 unter dem neuen Eigner Seekag. Erst 1963/64 wird das Schiff komplett in ein Diesel-Kiestransportschiff umgebaut. 1970 sinkt die Einheit, wird aber gehoben und abermals umgebaut. Unter dem Namen Luzern verkehrt das in den Grundzügen aus dem Jahr 1886 stammende Schiff noch heute, gut erkennbar an der Bugpartie. Siehe auch: www.schiffe-schweiz.ch
Früher schenkte man dem ganzen Schiffsrumpf besondere Beachtung. Heute hat man den Eindruck, dass man den Widerstand lediglich mittels einem Verdrängungskörper am Bug möglichst tief zu halten versucht. Das Achternschiff (Heck, Achtern) sieht oft aus wie ein unvollendeter, oder abgesägter Schiffskörper.
Das Schiffahrtserlebnis auf einem richtigen Dampfschiff mit offenem Oberdeck ist meiner Ansich nach immer noch angenehmer, als in einem schwimmenden Glaspalast. Die Dampferflotte auf dem Vierwaldstättersee, die Dank den Dampferfreunden noch besteht,
möchte ich deshalb nicht missen.


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