Milliardenbetrug – Wie ist das möglich


«Geld und Finanzen- einfach erklärt» ist eine neue Serie von Beiträgen, die auf eine unterhaltende Art Wissenswertes und Hintergründe über das erklären soll, von dem einige Wenige viel zu viel haben und Viele viel zu wenig – Geld.

Scrooge McDuck erklärte vor 40 Jahren Tick, Trick und Track die Entstehungsgeschichte des Geldes und den Umgang damit. Ja von Dagobert Duck wissen wir wie Gold riecht. Nicht kleckern, sondern klotzen! Also, lasst uns mit dem Milliardenbetrug von Jérôme Kerviel anfangen.

Warnung

Geld hat immer mit Links und Rechts, mit Konservativ oder Liberal, mit lieb und böse zu tun – es begleitet Aller Alltag. Tari Eledhwen (Fotografin, Authorin und Beschützerin) und Stephan (unabhängiger Performance orientierter Vermögensvermehrer) sind total unterschiedlich und trotzdem ähnlich denkend. Vermutlich über dem Durchschnitt – nicht unbedingt was Geld anbelangt und aus diesen Gründen wünsche ich Sandra viel Erfolg – sie wird als UN-Botschafterin geprüft – da kommt mir Angelina Jolie in den Sinn. Toi toi toi …. Und damit wir neutral bleiben, erkären wir Geld und Finanzen viel lieber aus der Sicht von Donald Duck. Bitte nicht schockiert sein, wir kennen unseren IQ, lieben Spassen und denken quer – düsentriebhaft gleich.

Beim Namen wollen wir beginnen, den oft lässt sich daraus etwas ableiten. Der Name «Sandra» ist so verführend, dass ihr selbst eine Erklärung suchen müsst. «Marti», auch der Schreibende ist kämpferisch und für Gerechtigkeit. Und da gab es einen Bekannteren Schweizer, der hatte den deutschen Vornamen von Jérôme: Jeremias Gotthelf. «Gott helf» schrieb «Geld und Geist». Das Buch ist heute für CHF 1 im Bücherflohmarkt zu kaufen. Eine Ausgabe, die sich lohnen dürfte. «Ker-viel» bedeutet fast das Gegenteil. «Viel» dürfte klar sein und Ker ist die Göttin des gewaltsamen Todes. Zufall? Ich weiss es nicht – aber ist doch spannend.

Geldgier wird es vermutlich nicht gewesen sein, was ihn zum Milliardenbetrug veranlasste. Er hat ja für sich vermutlich nichts abgezwackt. Eher Grössenwahn oder vielleicht wollte er sogar der Welt seine Intelligenz beweisen. Im Handelsbüro sei er als begabter Trader (kaufen und verkaufen von Aktien oder Währungen innert Stunden oder gar Minuten) aufgefallen. Man (Mann) und frau (Frau) hat ihn geschätzt. Und hier ist eine weitere ganz ernst zu nehmende Problematik. Per Zufall habe ich vernommen, dass Jérôme in London gearbeitet hat – in Paris vielleicht auch, aber ich denke eher nein. Im gleichen Handelsraum scheinen verschiedene Firmen ansässig zu sein, denn dort kennt man/frau mein Finanzblog.

Die Kontrolle muss überall erfolgen. Dass die Beteiligten keine Details bekannt geben ist überaus verständlich. Vermutlich wird aber jetzt die Englische Behörde – die Financial Services Autorithy FSA – auch andere europäische Firmen kontrollieren. Und nach Verbündeten suchen, die Jérôme vermutlich gar nicht gehabt hat. Ich denke, der hat einige unschuldig missbraucht und Passwörter gesucht, gefunden und geknackt.

Es werden nicht immer die intelligentesten Menschen befördert, eher die jenigen, die sich anpassen um dann selbst die Karriereleiter ein Stück zu steigen – praktisch nur des Geldes willen. Vielleicht wollte er sich einfach rächen und vielleicht sollte man und frau den Leuten einfach etwas besser in die Augen schauen. Eines der besten Auswahlsysteme.

Solche Missbräuche werden noch anderswo möglich sein. Aber es braucht zwei Sachen, den Täter und die Lücken. Lücken habe ich auch schon erlebt. 10 Millionen hätte ich problemlos klauen können, aber dann innert vierzehn Tagen raus aus der Schweiz. Die Lücke habe ich gemeldet. Sie bestand aber 10 Jahre später noch und ein ehemaliger Schulkollege hat sie dann geschlossen. Er arbeitet heute noch dort. Und vielleicht hat sich dies im Eidg. Finanzdepartement rumgesprochen. Ich selbst werde heute vom Chef der Kontrolleure revidiert und es wird geschaut, dass ich keine Geldwäsche betreibe (GwG). Das ist kein Misstrauen, das ist eine Ehre für mich. Er hat nach mir in der gleichen Abteilung gearbeitet, wo man die 10 Millionen hätte mitgehen lassen können. Aber eben, beim Betrug braucht es Intelligenz, erkannte Lücken und ein persönliches Profil, das zum Glück die meisten Menschen nicht (in dieser Ausgeprägtheit) haben.

Wer Fragen hat, soll die ruhig in den Kommentar stellen. Sandra Infanger wird mir diese weiterleiten, wenn ich nicht immer dran denke.

Vor einem Jahr erschienen: Kennzahlen zum Finanzstandort Schweiz

Vor zwei Jahren erschienen: 27. Januar – vom Leben und vom Tod

Vermögensverwaltung von MARTI+PARTNER – eigenständig, unabhängig, langfristig


3 thoughts on “Milliardenbetrug – Wie ist das möglich”

  1. Nachtrag – 8.2.08: «Die waren doch nicht in London, sondern kurz zuvor noch in Paris. Man kannte sich auch vom Studium her. Was «Strukies» erzählen muss man dreimal hinterfragen – scheint eine Berufskrankheit zu sein. Auf alle Fälle hat man überall die Kontrollen erhöht.»

  2. Irren ist menschlich – nicht nur: «Irrtum!», sprach der Igel und stieg vom Kaktus.
    «(…) «Die französische Finanzpolizei vernimmt den zweiten Tag in Folge den 31-jährigen Jérôme Kerviel. Er soll seiner Bank Société Générale Milliardenverluste beschert haben. Bankchef Daniel Bouton erklärt, wie das funktionierte – und welche List Kerviel angewandt hat. Zumindest Kerviels Anwälte sehen kein Fehlverhalten ihres Mandantens. …(…)» siehe: http://www.welt.de
    Mir ist es völlig egal, ob der Angestellte unglücklich gezockt hat oder nicht. Tatsache ist, dass die Bank Société Générale grosse Summen an Geld vernichtet hat, Geld der Kunden. Geld kann man offenbar nicht so einfach vernichten. Der Kunde, der es Verloren hat, für den ist es vernichtet. Der kleine Gernegross mag Fehler gemacht haben oder kriminell gehandelt haben – sein Arbeitgeber hat die Kontrollpflicht nicht erfüllt. Ausserdem hat der Angestellte vorher auch gezockt und solange er im positiven Bereich lag, liess man ihn gewähren. Man komme nun nicht hinterher und tue, wie wenn man von nichts gewusst hätte.

  3. Ich habe eben etwas im Manager-Magazin gelesen. Da steckt eine Fehlüberlegung dahinter und die werden wir nächsten Montag als Nummer 2 anschauen – im Zusammenhang mit Kerviel …

Schreiben Sie einen Kommentar

Genau hingeschaut