Covid 19, Sonderregeln für Gefährdete

Sonderregeln für Senioren (Blick, 07.04.20)

Beim Raubüberfall galt einst die Parole «Geld oder Blut» Heute hiesse es eher «Dividende vor deinem Leben!»

Dass sich Parteien auch am Virus profilieren wollen ist an sich nichts Neues. Parteien wollen sich immer profilieren. Sie haben stets einfache «Schnellschüsse» (Antworten) auf komplexe Fragen. Die Nachhaligkeit richtet sich nach dem Wahlrythmus (meist vier Jahre).

Nun kommt u.a. auch der Gewerbeverband zum Wort. Risikogruppen sollen also in Quarantäne gesteckt werden! So wie man Kriminelle ins Gefängnis wegsteckt! Sie werden aussortiert!

Wer selbst gefährdet und sich lieb ist, weiss selbst was zu tun ist! Man wird sich so lange speziell vorsichtig verhalten, bis ein wirksamer Impfstoff gegen das Virus da ist. Ausserdem ist noch nicht restlos geklärt, ob die Immunität nach einer Heiliung absolut ist.

Unvernünftige, Besserwissende und Unbelesene muss man es wohl mehrmals erklären, dass sie sich schützen müssen. «Erziehen heisst, tausendmal das Gleiche sagen» (Heinrich Pestalozzi).

Hat der Gewerbeverband etwas übersehen?

«Wir Alten sind ein riesiges Geschäft» Leserbrief, NZZ v.02.04.20

Ich zitiere aus dem Interview mit Martin Janssen (Professor für Finanzmarktökonomie an der Universität Zürich und Leiter der Ecofin-Gruppe) zur Lage der Schweizer Pensionskassen in der Corona-Krise (NZZ 25. 3. 2020): «Man wird dann nicht umhinkommen, auch die grossen Verlierer – die Erwerbstätigen – und die grossen Gewinner der Krise – die Rentner – an einen Tisch zu bringen und eine faire Lösung zu erarbeiten.» Mit Verlaub, es sind nicht wir Alten, die verlangt haben, dass das ganze Leben zum Stillstand komme. Ihr dürft uns ruhig sterben lassen, wir sterben sowieso früher oder später. Das entlastet die AHV und die Pensionskassen und erfreut die Kinder, wenn es etwas zu erben gibt, bevor das ganze Erbe in den Altenheimen versickert ist. Ja, das ist zynisch, genauso zynisch wie von Gewinnern und Verlieren zu reden im Zusammenhang mit der Corona-Krise.

Ich frage: Wie viele Millionen werden jedes Jahr von Rentnern durch Erbe an jüngere Generationen weitergegeben? Für wie viele Millionen konsumieren wir Rentner jedes Jahr? Und ich habe es ausgerechnet, mit meinen persönlichen Beiträgen an die AHV während meines 50-jährigen Arbeitslebens habe ich eine gegenwärtige Maximalrente für 15 Jahre finanziert, ich brauche mir also bis 80 kein schlechtes Gewissen zu machen, weil ich AHV-Rente beziehe. Und da bin ich weiss Gott nicht der Einzige.

Aber eben, wir Alten sind halt ein riesiges Geschäft, deshalb werden wir gehegt und gepflegt, um möglichst lange lukrativ zu bleiben. Ich habe endlich meine Freiheit erlangt und nun soll ich eingesperrt bleiben. Wenn ich dieses Virus bekommen sollte und daran sterben müsste, dann wäre das halt so, der Lauf des Lebens. Aber bevor ich sterbe, möchte ich leben, ich möchte ins Theater, ins Museum, ins Konzert, ins Kino. Ich möchte nicht lebendig begraben sein. Ich weiss, dass all diese Massnahmen mit bestem Wissen und Gewissen getroffen werden und respektiere sie nach bestem Wissen und Gewissen. Aber von Verlierern und Gewinnern der Krise zu lesen, das kann ich nicht so stehenlassen. Peter Meyer, Chur

Soweit, so gut. Dass Rentner einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen, muss nicht erklärt werden. Dass viele Rentner zur Risikogruppe gehören liegt auf der Hand. Trotzdem nimmt man sie gerne, wenn man sie als (solvente) Kunden bedienen darf, wenn sie ihre Häuser sanieren, wenn sie umweltfreundliche Heizungen installieren ( was sich wegen der noch kurzen «Restlaufzeit» (bis zum Ableben) kaum rechnet) und z.T. ausgiebig konsumieren. und so dem bundesrätlichen Rat (ex BR Leuthard) folgen. man soll die Inlandwirtschaft unterstützen.

Das Ghetto 2020 soll nach dem Gewerbeverband nur noch für die Alten gelten

Am Morgen sehr früh ist viel zu spät für das, was man am Abend vorher hätte tun sollen. – Johann Heinrich Pestalozzi (1746 – 1827), Schweizer Pädagoge und Sozialreformer.


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