Vorsicht vor dem lieben Nachbar

Die im Folgenden beschriebene Spezie stellt zum Glück nicht die Mehrheit dar. Diese besteht nämlich aus bodenständigen Realisten, die kritikfähig, tolerant und letztlich verbindend wirken. Ihre Kompromissbereitschaft fördert ein nachbarschaftliches gutes Einvernehmen. Dies ermuntert, das Ganze sportlich anzugehen.

Vorsicht bei Gesprächen, Feind hört mit!

Vorsicht bei Gesprächen, Feind hört mit – Bild: deutsche digitale bibliothek

Hatten wir doch schon! Ob es heute auch noch gilt? Wie es scheint haben einige noch gar nichts gelernt!

Wir wissen, dass unsere Mails gelesen werden. Und wir wissen, dass es zwei Kategorien von Firmen gibt, die schon gehackt wurden: Jene die es wissen und die anderen die es noch nicht wissen!

Die Fichenaffaire ist schon eine Weile passé. Doch sie flammt wieder auf. Einfacher Grund: Terrorismus! Im privaten Bereich ist allerdings Vieles möglich, denn die Gesetze reichen nicht in alle Winkel und Ecken, was an sich gut ist. Etwas anderes ist es, diese kleinen Freiräume auf Kosten anderer zu missbrauchen.

Handelt es sich um Plutokratie – Diktatur des Geldsackes? Schwer zu sagen, im weitesten Sinn ja. In der näheren Umgebung sieht es anders aus:

Wir kennen auch das Johari Fenster

 Im wesentlichen beschreibt es vier Zustände mit denen man eine Matrix bilden kann:

  • den Anderen bekannt

  • den Anderen unbekannt

  • dem Ich bekannt

  • dem Ich unbekannt

In der Matrix heissen die vier Zustände:

  • Unbewusstes (dem Ich und den anderen unbekannt)

  • Selbstblindheit (dem Ich unbekannt, den anderen bekannt)

  • Fassade (dem Ich bekannt, den anderen unbekannt)

  • Arena (den anderen und dem Ich bekannt)

Eben, andere wissen mehr über dich, als du selbst! Der Tratsch ist wichtiger als die Wahrheit, wenn es nur den Gwunder stillt und so etwas wie eine Scheinmacht aufkommt. Man mag es gut finden, dass die «geheimen Botschaften» relativ schnell die Runde machen. Bei jeder weiteren Person wird die Botschaft etwas verfälscht. Am Ende der Übung steht der Output 180 Grad zum Input. Aber jede Person ist im Besitz der «Wahrheit», von der es mindestns drei gibt: Meine, deine und die richtige. Dass sich die auf die Runde geschickte Tratschbotschaft bei jeder weiteren Station verändert (im Guten oder im Gegenteil), wurde schon oft geübt. Daher kommt es nicht von ungefähr, wenn behauptet wird, dass man vom Hörensagen das Lügen erlernt.

Voyeuere lauern Dir auf. Sie stecken ihre Nase in alles, was sich ihnen anbietet. Sie grabschen in Deiner Privatsphäre herum, mehr als Dir lieb sein kann. Sie interessieren sich für alles, selbst woher du dein Geld beziehst um das warme Wasser für eine Suppe zu erstehen. «Wenn ich über meine Dachlucke in der Wohnung die nackte Nachbarin sehe, schaue ich einfach weg!» – wie kann er denn wissen, dass…!?

Am Handy wird gelegentlich die Lautstärke etwas grösser. Eine Gelegenheit für Schnüffler!

Spione“ in Form von versteckter Kamera hinter halb offenen Storen überwachen die Bewegung anderer.

Horchposten finden sich hinter scheinbar geschlossenen Fenstern und Türen und in allen möglichen Ritzen bis hin zu Lichtschächten mit offenen Fenstern. Dort muss es besonders angenehm sein um wartend auf einen Happen an Information zu erhalten der sofort im Fantasiemosaik zugeordnet wird obwohl nur Brocken eines zufällig zustande gekommenes Gespräches verstanden wurden. Die Interpretationswut und die Projektionsfähigkeit kennt keine Grenzen. Ein Barstuhl würde das Abhorchen in unbequemer Lage etwas erleichtern… 🙂

Provokateure suchen auf perfide Art den Streit, versuchen aber, mittels Intrigen im Hintergrund zu bleiben. kommt ihnen jemand auf die Schliche, begeben sie sich sofort in die Opferrolle. Ach diese Durchsichtigkeit! Mit dem Rückzug in die Opferrolle werden andere zu Tätern. Gelingt diese Masche nicht geht’s ans Handfeste. Im Extrenfall werden beobachtete Tätlichkeiten verschwiegen, wenn der Übeltäter dem Beobachtenden zu nahe steht. Man nimmt dem Opfer die Möglichkeit die rechtliche Grundlage um sich zu wehren, weil er keinen Zeugen bringen kann…! Gulag hoch drei!

Kahle, gegenüberliegende Häuserfronten leiten den Schall um: willkommene „Einrichtung“ für Horcher! Daher: Sprich leise, denn die Wände haben Ohren!

Das Tun der der Wühlmäuse:

  • Sie interpretieren das Gehörte und Gesehene falsch, geben das was ihnen dient hinter vorgehaltener Hand an andere weiter. Daraus resultiert die erwartete „Stimmung“. Das Ganze wird so lange verdreht, bis sogar ihr Gegenteil verkehrt ist.
  • Sie „informieren“ andere, aber nicht alle, im Einzelabrieb. Jeder bekommt scheibchenweise zu hören, was für ihn oder sie zugeschnitten ist. Am Schluss stellen sie sich auf den Standpunkt, man hätte es „allen“ gesagt. Die gezielt Ausgenommenen werden nicht erwähnt. DDR (oder Polen) im Quadrat!
  • Sie spulen dir Tritt für Tritt nach und hörcheln dich über dein Tun und die Absichten aus, begleitet von hinterlistigen Bemerkungen mit einem Lächeln im Gesicht. Sobald sie genug wissen, kommen sie nicht mehr… Ausser sie finden einen neuen Grund! Und das ist keine Rarität!
  • Sie monieren Vertrauen, säen aber Misstrauen – dafür lügen sie dir eiskalt ins Gesicht.
  • Sie beobachten dich , dauernd = > je mehr Zeit ein Nachbar hat, dich zu beobachten, desto eher wird er etwas finden, was ihn stört. Am Ende des Tages vergönnen sie dir sogar das Zahnweh und das Schwarze unter den Fingernägeln wenn du von der Gartenarbeit kommst…
  • Materialbeschädigung, Parkplatz mit Müllsack versperren usw. sind klare Anzeichen eines Missetäters.
  • Sie prangern unbeherrschte Streitkultur an, beherrschen diese jedoch umso weniger. Dafür verweigern sie sich dem Gespräch – wer das Gespräch nicht sucht, verliert!
  • Sie „paaren“ sich bedeckt um mit gemeinsamer Stärke gegen andere vor zu gehen.
  • Die Entwicklung führt zwangsläufig zu Mobbing. Wenn es «gut geht» haben sie ihre Technik über Jahre auf Kosten ihres Arbeitgebers verfeinert. Falls es sich um Staatsdiener handelt bezahlt der Steuerzahler dafür. Im anderen Fall bezahlt es der Steuerzahler über das Produkt.

Und nun?

  • «Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt» (Schiller)
  • Einzelne werden nicht mehr gegrüsst. Sie werden ausgeschlossen! Selbst „klärende Gespräche“ werden zum Vorneherein ausgeschlagen.
  • Es wird der Volkssport „Mobbing“ betrieben, als handle es sich um «Eile mit Weile»!
  • Ich habe es schon immer gewusst!“ – Kommen Neue ins Quartier, werden Eingesessenen vor den Neuen gewarnt. Wenn die kommen, ist es aus mit dem Frieden im Quartier. Die haben nämlich eh schon mit allen Krach! Vorsorglich wird dies nicht in Anwesenheit aller gesagt!
  • Als «Eingesessener» geniesst er mit Gleichgesinnten Stärke gegenüber «eingewanderten» Neulingen. Die sollten erst einmal ihre Gosche zu hallten! Wo sind wir denn eigentlich? Da könnte jeder Dahergelaufene kommen und tun als ob!
  • Es wird mit dem Feuer gespielt und Verwirrung gestiftet. Sie hoffen, dass der Feuerstifter im Hintergrund verschwindet. Leider für ihn: Der Feuerstifter ist bekannt und wird es bleiben. Der Brandgeruch, die Schmauchspuren quasi haften an! Es stinkt in den Himmel! Mani Matter spielt hier nicht!

I han es Zündhölzli azündt Songtext

I han es Zündhölzli azündt
Und das het e Flamme gäh
Und i ha für d’Zigarette
Welle Füür vom Hölzli näh
Aber s’Hölzli isch dervo-
Gspickt und uf e Deppich cho
Und es hätt no fasch es Loch in Deppich gäh dervo
Ja me weis was cha passiere
We me nit ufpasst mit Füür
Und für d’Gluet and› Zigarette
Isch e Deppich doch denn z’tüür
Und vom Deppich hätt o Grus
Chönne s’Füür is ganze Hus
Und wär weis, was da nit no wär worde drus
S’hätt e Brand gäh im Quartier
Und s’hätti d’Füürwehr müesse cho
Hätti ghornet i de Strasse
Und dr Schluuch vom Wage gno
Und sie hätte Wasser gsprützt
Und das hätti glych nüt gnützt
Und die ganzi Stadt hätt brönnt, es hätt si nüt meh gschützt
Und d’Lüt wären umenandgsprunge
I dr Angscht um Hab und Guet
Hätte gmeint s’heig eine Füür gleit
Hätte d’Sturmgwehr gno ir Wuet
Alls hätt› brielet: Wär isch tschuld?
Ds ganze Land in eim Tumult
Dass me gschosse hätt uf d’Bundesrät am Rednerpult
D’UNO hätt interveniert
Und d’UNO-Gägner sofort o
Für ir’d Schwyz dr Fride z’rette
Wäre beid mit Panzer cho
S’hätt sech usdehnt nad inah uf Europa, Afrika
S’hätt e Wältchrieg gäh und d’Mönschheit wär jitz nümme da
Ja I han es Zündhölzli azündt
Und das het e Flamme gäh
Und i ha für d’Zigarette
Welle Füür vom Hölzli näh
Aber ds Hölzli isch dervo-
Gspickt und uf de Deppich cho –
Gottseidank dass i’s vom Deppich wider furt ha gno.

Wäre eine Chropfleerètè angesagt, sie käme nicht zustande. Die Rechthaber und Alleswisser verlangen ein Nachgeben aller – ausser ihrer selbst. Arme Tröpfe. Sie gehen u.a. fleissig in die Kirche und praktizieren Nächstenliebe auf ihre Art. Falls sie das schlechte Gewissen plagt: es gibt Abhilfe. Sie gehen in den Beichtstuhl und drücken den «Reset.Knopf»! Nach der Absolution können sie wieder bei «Null» anfangen, weiter mobben, Reset drücken, mobben, Resert… Es beisst sich in den Schwanz. Hoffentlich wird das verdrängte Gewissen nicht pathologisch – sonst gute Nacht!

Jene Sorte, die sich vom Glauben losgelöst hat, oder aus anderen Gründen der Kirche den Rücken zeigt, ob einfach aus Protest um des Protestes Willen oder wegen der eingesparten Kirchensteuer sei dahin gestellt. Immerhin hat sie sich von der Möglichkeit der Benutzung eines bequemen «Resetschalters» losgesagt, was die Gefahr eines sich bildenden pathologischen Gewissens drastisch erhöht.

Wenn es keine entspannte und keine vertrauensvolle Übereinstimmung geben kann, kann man nur versuchen, Verständnis aufzubringen um die Situation sachgerecht beurteilen und angehen zu können. Wenn man trotz Verständnis zum Schluss kommen muss, dass keine vertrauliche Beziehung möglich ist, dann muss sie realistisch und zweckmässig behandelt werden: entschieden zum geeigneten Zeitpunkt handeln.

Die Konfliktursache: Es ist verletzend oder geradezu beleidigend, wie betreffende Personen mit ihrem übersteigerten Geltungsanspruch die Überlegenen spielen und sich eigensinnig und respektlos wichtig tun. Sie versuchen zu dominieren und um Recht zu haben. Dabei haben sie es nötig, Anerkennung zu finden und bestätigt zu werden.

Trifft dies zu ist es am ratsam, «Die Güggel auf dem Misthaufen krähen zu lassen auf den sie sich stellen» und seine Eigenständigkeit zu bewahren. Es bringt nichts, von ihnen angemessenen Respekt, eine ehrliche Anerkennung oder Rücksicht zu erwarten. Es gilt konsequent die eigenen Forderungen zu stellen.

Fehlt es  an der empfindsamen, kultivierten Feingefühl und mangelt es an empfindsamer Sensibiltät und an ästhetisch kultiviertem Feingefühl und fehlt es an feinfühligem Interesse und an fein fühlender Übereinstimmung, oder kurz: «Es fehlt an gleicher Wellenlänge». Wenn es trotz aufgebrachtem Verständnis zu keiner Übersinstimmung führen kann, bleibt nichts anderes überig, als die Eigenart des anderen anzuerkennen, aber das Bestreben nach einer harmonischen Übereinstimmung muss aufgegeben werden.

Selbstsüchtige und Narzisten kann man nicht Durch Entgegekommen und Nachgeben zu ihrem Glück zwingen!

Allfällige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig! 🙂

Sollte sich jemand selbst erkennen, bringt es ihm oder ihr wenig, die beleidigte Leberwurst zu spielen (Bild: odh)