Mobbing gibt es, weil es zugelassen wird


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„(…) Gemäss einer vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in Auftrag gegebenen Studie fühlen sich rund ein Drittel der Erwerbstätigen in der Schweiz häufig oder sehr häufig gestresst. Dies sind 30% mehr als noch vor 10 Jahren. Das Erleben von Stress hängt vor allem mit Zeitdruck, unklaren Anweisungen, sozialer Diskriminierung und dem Erledigen von Arbeitsaufgaben in der Freizeit zusammen. Lange Arbeitstage und emotionale Anforderungen sind weitere wichtige Belastungsfaktoren. Ein gutes Führungsverhalten des direkten Vorgesetzten wirkt sich dagegen positiv auf die Arbeitszufriedenheit und das Stressempfinden aus …)“ mehr: Seco, Stress-Studie 2010: Stress bei Erwerbstätigen in der Schweiz

Die Hochschule für Angewandte Psychologie der Fachhochschule Nordwestschweiz hat im Auftrag des Seco  eine interessante Studie verfasst: Stress bei Schweizer Erwerbstätigenen

Der „Nährboden“ für Mobbing besteht aus mehreren Komponenten. Der Beobachter nennt vier: Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung sind nicht ausgewogen oder unklar. Change-Management wird unprofessionell durchgeführt. Vorgesetzte sind überfordert. Der Leistungsdruck ist (zu) hoch und daher mit Stress verbunden. Auch gibt es Tipps, wenn es zu Mobbing kommt“!

«(…) Die Kosten infolge Bossing können einem Unternehmen schnell tief ins Budget schneiden. Schweizweit rechnet man mit einem jährlichen Schaden von rund 7.740 Milliarden Schweizerfranken. …) von S. Negri, Diplomarbeit an der Zürcher Fachhochschule für Wirtschaft und Verwaltung (HWZ) mehr:

Wer mobbt, verstösst gegen den Respekt gegenüber anderen Menschen, verseucht das Betriebsklima und schadet dem Unternehmen. Chefs, die Mobbing zulassen oder nichts dagegen tun, verstossen gegen die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Siehe auch: Mobbing- und Bossing-Schutz und: Judikatur BGE 125 III 73

Die Reklame verspricht:«Zuhause arbeiten und gutes Geldverdienen ohne Weg zur Arbeit ohne Mobbing». Da wäre ich mir nicht so sicher! Das «Distanz-Management» muss sich erst noch bewähren und setzt entsprechendes Führungsverhalten einerseits und Arbeitsdisziplin andererseits voraus. Und Stress kann z.B. mit Termindruck erzeugt werden. Oder es wird an der Qualität herumgenörgelt, weil die Einzelheiten im Voraus nicht genügend vereinbart wurden. Im Einzelfall wird dann mehr Zeit eingesetzt, aber im Dauerzustand geht die Rechnung nicht mehr auf! Die Vorteile können sich schnell ins Gegenteil umwandeln.

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Im Finanzblog: Oben ohne – zumindest der Chevrolet Camaro


2 thoughts on “Mobbing gibt es, weil es zugelassen wird”

  1. Stimme zu! Es gibt eine Schere, die sich mehr öffnet: Die Akzeptanz älterer Mitarbeiter in Betrieben sinkt, das Pensionsalter wird erhöht. Es läuft auf eine Siozialisierung hinaus. Die Finanzierung der Renten unterstützt diesen Trend. Die Ältesten bezahlen die höchsten Beiträge. Der Toplohn sollte früher erreicht werden. Was bringen 15 Jahre Berufserfahrung mehr als 5? Wer nach der Ausbildung nach 5 Jahren nicht auf der Höhe ist, wird es wahrscheinlich kaum je schaffen! Die Seniorität in den Lohnsystemen und der Motivator Geld beissen sich! Balls jemand aus einem Betrieb ausscheiden muss, es gibt genügend Gründe dafür, dann gibt es seriöse Methoden, dies zu vollziehen. Mobbing ist absolut zu vermeiden – Bossing erst recht!

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