Cortex Hümbelin – Flechten, ein seltener Beruf


Andere meinen, die Politik sei die Ursache der Schuldenkrise. Zocker seien lediglich das Abfallprodukt daraus. Die Ur-Sache liegt wohl in der Gier des Menschen begründet. Diese scheint die Ur-Grossmutter des ökonomischen Prinzips zu sein. Bei vernünftiger Anwendung wäre dagegen kaum ernsthaft etwas einzuwenden, wenn es um eine nachhaltige, ökologische und soziale Komponente erweitert wäre. So haben wir es neben der Gier auch mit der Vernunft zu tun. Mit geringstem Aufwand das Maximum zu erreichen, führt u.a. dazu, dass an natürliche Ressourcen gefrevelt wird, was das Zeug hält. Somit haben wir es auch mit Ausbeutung zu tun. Arbeitskräfte werden dabei nicht verschont und es müssen gar Kinder anpacken. Der Zweck alleine, heiligt noch keine Mittel! Unternehmer können es sich nicht leisten, für den Abfallkübel oder für den Papierkorb zu arbeiten. Es gibt keinen Staat, der sich dafür interessieren und deswegen die Notenpresse anwerfen würde! Im Gegensatz zum Finanzsystem ist echte Wertschöpfung das Ziel welches nur durch echte und harte Aarbeit erreicht werden kann. Wertschöpfung kann nicht «gehebelt» werden!

Der Alltag im Gewerbe, bei den kleinen und den mittelgrossen Betrieben sieht etwas anders aus, wie wir am Beispiel der Flechterei  Cortex Hümbelin AG, CH 5102 Rupperswil gleich lernen werden. Der erwirtschaftete Profit wird ins Unternehmen investiert. Eine der Voraussetzungen, damit ein Betrieb Generationen überdauern kann.

Hört man das Wort «Flechten», so kommt mir als erstes ein geflochtener Korb in den Sinn. Das ist zwar nicht falsch, aber auch nicht umfassend genug. Ich will auch nicht über das alte Handwerk des Flechtens von Körben schreiben. Wer sich dafür interessiert lese mehr unter: «Altes Handwerk»

Ich schweife bewusst etwas ab. Warum? Netze sind wichtig und sie werden vermutlich noch wichtiger, wie am Beispiel Internet zu sehen ist. Verschiedene Umstände führten über ein Schleppseil zu seinem Hersteller. Während meiner Segelfluglehrerzeit lernte ich Ernst Hümbelin kennen.

Ernst Hümbelin links, mit Albert Künzli, Veteranentreffen 2008

Er machte nie viel Aufsehens, arbeitete ruhig, geradlinig, zielbewusst und korrekt. Er war zuverlässig wie ein Schweizer Chronometer. So sagte es mir mein Bauchgefühl, welches mich noch kaum je belogen hat. Viel mehr nahm ich lange Zeit von ihm nicht wahr, denn zum Bier nach Feierabend kam er praktisch nie.

Pro Tag liess ich mich zwischen 20 bis 25 mal im Dopelsitzer per Motorflugzeug in die Höhe schleppen. Während wir in meinem Verein dafür noch Seile aus Hanf benützten, fiel mir auf, dass hier, in der Birrfelder Fliegerschule, Seile aus Kunstfasern, ähnlich den Bergsteigerseilen, verwendet wurden. Der Cheffluglehrer Röbi Wyss verriet mir, dass er diese von Ernst Hümbelin bezog. Überrascht begann mich dafür zu interessieren. Röbi war immer sehr gewissenhaft. Der sorgfältige Umgang mit dem Flug- und Hilfsmaterial lag ihm besonders am Herzen. Er hatte eine strikt zu befolgende Ordnung im Hangar und für jedes Ding gab es einen dafür vorgesehenen Platz. Er war fast wie der Teufel  darauf besessen, dass die Ordnung befolgt wurde, dass die Flugzeuge stets gereinigt versorgt wurden und, falls nötig, Schäden unverzüglich gemeldet wurden. Schlendriane duldete er nicht. Die Zeit gab ihm recht!

Röbi Wyss, gelernter Maschinenschlosser, Flugerfahrung: 11’500 Std (!) – als Pensionierter bei der Arbeit (August 2011) – Technische-Abnahme-Kontrolle eines Falken von Scheibe im Birrfeld

Ich kenne nur wenige, die derart konsequent auf sorgsamen Umgang mit dem Material achteten wie Röbi. Es ist einfach zu verstehen. Meist war er derjenige, der die Reparaturen ausführte! Und ausserdem: Für professionell hochwertige Arbeit ist das beste Material und Werkzeug gerade gut genug.

Neues Material hat er immer auf Tauglichkeit im harten Schulbetrieb überprüft und es musste sich im täglichen Betrieb bewähren. So sollte er einmal ein «Plagiat» zum SF 25 Falke, den AVO Samburo (=> Avo 68 – Wikipedia) auf Schulungstauglichkeit überprüfen. Es dauerte nicht lange, bis eine durch einen Schüler verursachte harte Landung die Fahrwerkskonstruktion in Zweifel zog. Ob der Fluglehrer zu spät eingegriffen hat, wurde nicht weiter untersucht. Der Samburo wurde nicht selektioniert.

Er hat auch überprüft, wie lange die Schleppseile von Ernst Hümbelin brauchbar waren. Im harten Schul- und Clubbetrieb, wo auch zu einem grossen Teil die schwereren Doppelsitzer zum Einsatz kamen, resultierte eine «Lebensdauer» von über 4000 Starts auf Graspisten! Ich interessierte mich für die Seile von Ernst. Er zeigte mir, wie das Flechten vor sich ging. Danach bestellte ich eine «Ladung». Wir waren im Verein auf Jahre hinaus eingedeckt und machten sehr gute Erfahrungen damit.

René Vetterli, der ehemalige Betriebsleiter der Fliegerschule Birrfeld AG, Leiter der Segelflugschule und Segelfluglehrer charakterisiert Ernst so:

Hümbelin Ernst

Ernst Hümbelin mit wenig Worten zu charakterisieren ist leicht und schwer zugleich. Die Attribute Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstsein, Menschenfreundlichkeit treffen alle auf Ernst zu. Aber dies beschreibt ihn nur unzureichend. Man muss ihn einfach persönlich kennen, als Fluglehrer, Mensch und Fliegerkollege!

Als Fluglehrer stand er von 1970? bis 1990 im „Dienst“ der FSB als nebenamtlicher Fluglehrer (in ehrenamtlicher Tätigkeit wohlverstanden). Er war für seine Schüler da, voll und ganz, zuverlässig und geduldig, ohne je persönliche Forderungen zu stellen. Im Vordergrund standen die Schüler, Ernst hielt sich (zufrieden) im Hintergrund.

Als er mit 70 Jahren seine Fluglehretätigkeit beenden musste, merkten wir erst richtig, wie und was er für die Segelflugschulung geleistet hatte! Unauffällig! Ein stiller Schaffer!

 

v. links: Fredi Simmler, Fritz Bigler, René Vetterli, Fritz Strobel (Der harte Kern vom SFLK 1956, anlässlich des 40 jährigen Jubiläums). Foto von R. Vetterli

PS: René Vetterli ist Inhaber eines speziellen Rekordes: Als Segelfluglehrer schaffte er es an einem Tag, 100 Windenstarts zu absolvieren! Die Flugschüler lernten nicht nur Starten und Landen, sie betrieben auch effizientes Fitnesstraining! Um die 100 Starts zu schaffen, durfte der Fluglehrer nicht aussteigen und der Schüler erst, wenn der nächste an der Reihe war… Um dem Hungerast zu begegnen, wurde René mit Sandwiches und Mineralwasser gestärkt.

Ich machte mir keine weiteren Gedanken, was Ernst sonst noch so alles tat, bis ich kürzlich wieder ein Schleppseil suchte. Jemand hat mir eines böswillig zerstört. Was lag näher, als bei Cortex Hümbelin AG, CH 5102 Rupperswil nachzusehen?

Bald war ich mit Thomas, seinem Sohn in Kontakt. Ihn lernte ich ebenfalls in der Fliegerei kennen. Er steht heute praktisch in den Fussstapfen seines Vaters. Ein paar Tage später war ich in Rupperswil und bekam einen erweiterten Einblick in die Flechterei der Hümbelins.

 

Mit klarem Blick: Thomas Hümbelin, lic ök. publ. (Foto: Cortex Hümbelin)

Thomas Hümbelin im Duo Discus (Foto: Madeleine Hümbelin)

Dass er auch in der dritten Dimension flexibel ist, zeigen die Bilder. Einmal gehts mit Sonnenenergie. Ein anderes Mal sattelt er sich einen Bücker 131 Jungmann um sich vom geschäftlichen Alltag zu entspannen.

 

Bücker Jungmann der Gruppe Veterano (Foto: Christian Eibicht, Henggart), das RV auf der Seitenflosse bedeutete bei der Luftwaffe: Tauglich für Rückenvrillen

Die Firma Cortex Hümbelin AG CH 5102 Rupperswil besteht seit 1924!

«(…) 1924 begann Ernst Hümbelin sen. am Stationsrain in Rupperswil mit der Produktion von Fischerschnüren auf Flechtmaschinen, die er zum Teil selber entwickelte. 1931 siedelte er in den neu erstellten Bau im Bifang um. 1961 übergab er die Firma seinen beiden Söhnen Ernst jun. und Ulrich, welche Artikelsortiment, Maschinenpark und Kundenkreis stetig erweiterten und 1963 den Produktionsraum durch einen Anbau vergrösserten. 1986 übernahm mit Hanspeter und Thomas Hümbelin die dritte Generation die Verantwortung, wobei deren Vater Ernst auch heute noch mit über 90 Jahren täglich im Betrieb anzutreffen ist und voller Elan mit- und aushilft, wo Not an Personal herrscht. Nicht zuletzt hat ihn diese Aufgabe körperlich und geistig ausserordentlich rüstig erhalten. Auch Ulrich kommt mit seinen ebenfalls schon 88 Jahren regelmässig vorbei und erkundigt sich nach dem Gang der Geschäfte. …)»

Flechten ist das Kerngeschäft. Rund 400 Maschinen sind im Einsatz! Weil mit einfachen Anwendungen im Textilbereich kaum mehr Geld verdient werden kann, richtet sich der Schwerpunkt vermehrt auf technische Anwendungen. Produziert wird an zwei Standorten: Rupperswil und Niederlenz (Hetex-Areal). => Hetex

«(…)1991 bot sich die Gelegenheit, die Flechterei der Hetex Garn AG in Niederlenz zu übernehmen. Als Ende 1996 die Hetex Garn den Betrieb komplett aufgeben musste, konnte auch die Veredelung der Geflechte für Harnischkordeln übernommen werden. Da am Standort Rupperswil die Ausbaumöglichkeiten limitiert sind – die Firma liegt in der reinen Wohnzone – wird diese technische Spezialität im Hetex-Areal in Niederlenz produziert und in die ganze Welt verkauft. )»

 

Flechtmaschinen (Foto: Cortex Hümbelin)

Ich hatte Gelegenheit, den Betrieb in Rupperswil zu besichtigen. Ich hatte in der Maschinenhalle das leise Gefühl, als befände ich mich in einer «Geisterschicht». Die Maschinen surrten, Komponenten drehten sich, der Hauptteller im, die Komponenten gegen den Uhrzeigersinn – und dies alles, ohne dass eine Person zu sehen gewesen wäre! Eine richtige Geisterschicht allerdings ist es nicht. So weit ist die Automation nicht getrieben worden. Die Maschinen werden periodisch überwacht, Garne, Fäden usw. nachgeführt, Behälter mit den neuen Produkten geleert, Störungen behoben, Wartungs- und Unterhaltsarbeiten ausgeführt. Der Materialfluss entspricht dem logischen Ablauf – alles gut durchdacht!

Bei einer späteren Gelegenheit darf ich mir den zweiten Betrieb in Niederlenz ansehen. Erst jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Der ruhige, sich nicht in den Vordergrund stellende Ernst, war zusammen mit seinem Bruder ein erfolgreicher Unternehmer! Mit dem Tag der Übergabe redete Ernst seinen Söhnen nicht mehr drein, so sagte er es selbst. Dazu muss jemand erst einmal in der Lage sein!

Was wird produziert? Es sind dies: Kordeln, Seile, Litzen, Nestel und Gewebe und Spezialanfertigungen – also vom Schuhbändel (Schuhsenkel) über elastische Bänder für Unterwäsche bis zu den hochfesten Radsicherungsseilen für die Formel 1, Schleppseile für Flugzeuge mit Seileinzugsvorrichtung, Gewebe für im Lufteinlass zum Schutz von Kühlern an Rennautos.

Veredlungsanlage für Harnischkordeln (Foto: Cortex Hümbelin)

«(…) Seit bald 10 Jahren werden in Rupperswil beispielsweise Rückhalteseile für die Formel 1 – Rennwagen produziert, welche im Falle eines Crashs verhindern, dass sich die Räder vom Rennwagen lösen und Fahrer, Streckenposten oder gar Zuschauer gefährden. Die Cortex Hümbelin AG hat die Chance dieses Nischenmarkts erkannt und erhebliche Mittel für die Entwicklung entsprechender Applikationen investiert. Inzwischen ist die Cortex Hümbelin AG Zulieferer für eine Vielzahl textiler Produkte in der Formel 1, so nebst den  Rückhalteseilen etwa Schutzgewebe vor den Luftfilter-Öffnungen, Sicherheitsgurten für die Fahrer oder Spezialgewebe für die Wärmedämmung. Die Innovationen werden stetig weiterentwickelt und teils durch Patente geschützt. Dadurch hat sich die Cortex Hümbelin AG bei einigen Produkten eine Monopolstellung erarbeitet. Als neuste Entwicklung wurde einem textilen Benzintank aus einer neuartigen Materialkombination unlängst die Zulassung für die Formel 1 erteilt. Dieses in rund vierjähriger Arbeit entwickelte, äusserst starke, flexible und benzinresistente Gewebe erlaubt eine Gewichtsersparnis von nahezu 5 kg, was im Formel 1 – Rennsport Welten sind. Die Anwendung dieses Gewebes ist jedoch nicht auf die Formel 1 beschränkt. Ein grosses Potential liegt in der Luftfahrtindustrie, wo aus Gewichtsgründen textile Komponenten ebenfalls vermehrt zum Einsatz gelangen. Damit könnte die vorgängige Betätigung in einem Nischenmarkt das Feld zu einem Nischenanbieter für einen breiteren Einsatz ebnen. )» Quelle: Focus KMU «Das Nischenprodukt»

Die Nischen: Mit einfachen und allseits bekannten Produkten kann man in einem Hochpreisland kaum mehr existieren. Dies auch dann nicht, wenn alle Rationalisierungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Mit sogenannten Nischenprodukten lässt sich die Produktion bzw. die Wertschöpfung qualitativ und quantitativ erhöhen. Da wo die Mitbewerber oder Konkurrenten den Markt nicht, oder unzureichend versorgen, gibt es Möglichkeiten, sich unternehmerisch zu betätigen. Es gilt, diese Nischen durch die Marktbeobachtung zu finden und sich in diesem Segment zu etablieren. Es bedingt Einfallsreichtum, Flexibilität und grosse Anpassungsfähigkeit um Kundenwünsche voll befriedigen zu können. Dabei geht es nicht nur um Innovationen sondern auch um echte Fortschritte. Dies hat man in Rupperswil schon längst begriffen.

DAMIT DIE RÄDER VON FORMEL-1- BOLIDEN NICHT ZU TÖDLICHEN GESCHOSSEN WERDEN

«(…) Streckenposten kamen 2000 in Monza und 2001 in Melbourne ums Leben, weil bei Crashs von Formel-1-Boliden Räder weggerissen und zu tödlichen Geschossen wurden. Dies, obschon Radrückhalteseile bereits damals Vorschrift waren.

 

Heute ist die Gefahr von wegfliegenden Rädern bei derartigen Unfällen dank enorm verbesserter Seilqualität geringer. Dies auch, weil sich die Rupperswiler Firma CORTEX Hümbelin AG seit über acht Jahren in diesem Bereich der Formel 1 engagiert. Begonnen hat die erfolgreiche Zusammenarbeit im Juli 2001. Walter Nüesch, ein früherer DuPont-Angestellter, sah einen Crash in der Formel 1, bei welchem sich alle vier Räder vom Wagen lösten. Er war überzeugt, über das Know-how zur Verbesserung der Seile zu verfügen, und ermunterte die CORTEX Hümbelin AG, bei Sauber in Hinwil vorzusprechen, um die neue Technologie zu präsentieren. Vorschrift für die Formel 1 war damals, dass die Halteseile eine Reissfestigkeit von mindestens sieben Tonnen haben mussten. «Doch dieser Ansatz war falsch, denn entscheidend ist nicht die Zugfestigkeit, sondern die Energieabsorption», erklärt Thomas Hümbelin die Grundidee des Erfolgs. Nach Überzeugungsarbeit von CORTEX änderte die Aufsichtsbehörde FIA für die Saison 2004 die Vorschrift für die Rückhalteseile. Neu wurde die Energieabsorption und nicht mehr die Festigkeit ins Zentrum gestellt. Darüber hinaus erkannte CORTEX, dass das Kriterium der Schnittfestigkeit nebst der Energieabsorption und der Temperaturresistenz das entscheidende Kriterium ist. Die Halteseile werden nur teilweise maschinell gefertigt, ein erheblicher Produktionsanteil besteht aus Handarbeit. Die je nach Team 50–70 Zentimeter langen und rund 100 Gramm schweren Halteseile bestehen aus einer Kombination von speziell bearbeiteten textilen Hightechfasern. Jedes Team bezieht seine eigenen Längen oder sein spezielles Design, Vorder- und Hinterachse sind von unterschiedlicher Länge und meist auch von unterschiedlichem Design. In den Jahren 2007 und 2008 rüstete die CORTEX Hümbelin AG sämtliche Formel-1-Teams aus. 2009 kam ein früherer Mit bewerber zurück auf den Markt und belieferte wieder drei kleinere frühere Kunden. )» Quelle

Welche Materialien werden verarbeitet? Von der Baumwolle über die Seide und Kunststoff-Fasern bis zum Zylon! Davon hatte ich bisher keine Ahnung.

Wo sind die Kunden? Die Produkte finden ihren Absatz weltweit!

Wo sind die Klippen? Momentan ist es der harte Franken, der Kopfschmerzen bereitet! Ausserdem müssen anspruchsvolle Produkte entwickelt, erprobt und gefertigt werden. Wer nur das tut, was andere längst auch tun, wird in einem Hochpreisland wie die Schweiz es ist nicht lange überleben.

Welches sind die Stärken? Liefertreue, Termindisziplin,  Eingehen auf spezifische Kundenwünsche und hohe Qualität.

Das Motto von Cortex Hümbelin:

«(…) Auf den Erfolg des Kunden ausgerichtete Leistung kann nur mit Engagement, Neugier, Wissen, Kraft und Spass im starken Team erbracht werden. )»

Der Weg zum Kunden:

«(…) Da wo Menschen nach Lösungen suchen, entstehen Seilschaften. Cortex Hümbelin Kunden werden in der Zusammenarbeit Teil eines weiten Netzwerkes. )»

Nicht nur Netzwerke, sondern vernetztes Denken ist gefordert (Skizze aus «Die Praxis des ganzheitlichen Problemlösens v. Peter Gomez und Gilbert Probst)

Die Teamleistung ist grösser als die Summe der Einzelleistungen.

«(…) Technik und Markt spielen bei Hanspeter und Thomas Hümbelin, F+E treibt Walter Nüesch voran, gemeinsam mit Ernst Friedli wird Qualität gepflegt. )»

Auf die oben erwähnten Seilschaften angesprochen, ist sich Thomas im Klaren, dass selbst die besten Seilschaften ihre Seile von Zeit zu Zeit erneuern müssen! Will man unternehmerisch bestehen, muss man mit der Zeit gehen, sonst geht man mit der Zeit! Dies gilt im Textilbereich ganz besonders!

Zusammengefasst ist zu bemerken, dass eine geballte Ladung von Anforderungen, Verpflichtungen auf dem kleinen Führungsteam lasten. Um dies zu erfüllen braucht es Pioniergeist auch in der dritten Generation, Ideenreichtum und Schaffenskraft.

Wer über das industrielle Flechten mehr wissen will, sehe sich auf der Homepage von Herzog um: Herzog Maschinenfabrik GmbH & Co. KG – Nichts ist unmöglich …

Dank an Ernst: Mit was kann ich mich als dankbar erweisen? Ich lasse es mit dem «Aviator» bewenden. => «VOGLIO VOLARE / Canzone militare«. Hören Sie es hier:  Voglio Volare Canzone Dell

Und wir würden mitsingen:

«Aviator vorrei volar con te
dalla mia Nina, là nel Ticino
ch’è tutto sole, prati fioriti,
dove m’aspetta nell’ansia il mio tesor!  ….»

Es handelt sich um die Hymne an „Decio Bacilieri, capitano aviatore (1905-1938)“, der mit seiner Staffel im Muottatal (Heuberge, Drusberg) verunglückte. Bacilieri und sein Begleiter lebten, aber die Maschine geriet sofort in Brand. In letzter Sekunde konnten sie sich befreien, mehr noch, sie schafften es trotz schwerer Verletzungen, insbesondere Verbrennungen, zu Fuss bis ins Tal herunter, zu einer Klubhütte. Die Besatzungen dreier Maschinen waren tot, Bacilieri und der ihm zugeteilte Beobachter Hugo Sommerhalder rangen im Krankenhaus von Einsiedeln mit dem Tod. In Lugano ging das grosse Flugmeeting dennoch weiter. Bacilieri schien es zu schaffen, konnte sogar zum Unfallhergang befragt werden. Nach elf Tagen verlor er den letzten Kampf jedoch; zu schwer waren die Verletzungen gewesen.  

Weitere Quellen:

  • Cortex Hümbelin AG /Ernst und Thomas Hümbelin
  • Gwerbeverein Aargau: Cortex Hümbelin AG, Im Bifang 7,5102 Rupperswil 
  • Focus: «Das Nischenprodukt»
  • Bridgetone.ch
  • Herzog Maschinenfabrik
  • Sonntag, Nr. 21, 25. Mai 2008, S.67: «Damit die Räder von Formel-1 Boliden nicht zu tödlichen Geschossen werden»
  • René Vetterli, ehemals Betriebsleiter und Fluglehrer der Fliegerschule Birrfeld AG

Aus dem Personalblog

09. 08. 2010: Unternehmen «Schwalmis» – Projektabwicklung einmal ganz anders

22. 03. 2008: Schlechte Führung macht Mitarbeiter krank 

06. 03. 2008: Mit dem Solarflugzeug um die Welt 

04. 05. 2007: Pioniere

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