Face Book & Co, der Finanz-Blasen-Balg ist in Betrieb


 
Goldmann & Sachs (G&S) hat den Blasbalg auf Hochdruck gestellt. Zur Zeit wird Facebook aufgepumpt. Der grüne Bereich soll bereits verlassen sein. Noch ist man im gelben, im erhöhten Gefahrenbereich angelangt – meinen Sachverständige. Da bisher noch keine Bäume in den Himmel gewachsen sind, ist Vorsicht angemahnt. Sonst wird man anstelle saftiger Dividenden höchstens mit Blasenfetzen abgespeist…

Steckt die richtige Bank dahinter, ist (fast) alles möglich!  Der Wert des US-Online-Netzwerks Facebook geht gegen 60 Milliarden Dollar (44 Milliarden Euro)! Bereits im Januar 2011 lag der aufgepumpte Wert bei 50 Milliarden. Facebook wolle seinen Mitarbeitern erlauben, Aktien im Wert von bis zu einer Milliarde Dollar zu verkaufen, so das Internetportal «All Things Digital» unter Berufung auf informierte Kreise. Die Transaktion hätte zur Folge, dass Facebook im Vergleich zum Vormonat 20 Prozent an Wert zulegt. Der im Januar hochgerechnete Wert wurde von der Investmentbank Goldman Sachs genannt. Am 6. Januar 2011 fragte sich Christian Hoffmann in «Freilich»: Ist Facebook 50 Mrd. $ wert? 

Für G&S wird die Rechnung aufgehen. Ob es den Bankkunden auch so ergehen wird, steht in den Sternen. Mehr: …Die 50-Milliarden-Dollar-Wette…

Sagenhafte 50 Mia! Sagenhaft vor allem angesichts eines Umsatzes von blossen 2 Mrd. US$ und einem verschwindend geringen Profit auf Seiten der Networking-Plattform.

Alles noch nicht genug! Die Zocker kribbelt es schon! Es muss «alles» ausgereizt sein. Man wird sehen, wo die Grenze ist. Die Messlatte ist auf 100 Mia $ angesetzt! Einziger Dämpfer: Der sinkende, an die Lira erinnernden Wert des Dollars => Facebook plant Rekord-Börsengang

Warum Goldman dennoch mit einer solch exorbitanten Bewertung wirtschaften, und sogar mit einer ordentlichen Rendite auf das Investment rechnen kann, beschreibt die New York Times:

First, Goldman’s cost of capital is close to zero — as a bank holding company, it can borrow from the Federal Reserve at negligible interest rates — so any capital gain it makes on its venture in Facebook will be sheer profit.

Das muss sich der hart arbeitende und fleissig sparende Normalbürger auf der Zunge zergehen lassen: In unserem sozialistischen Geldsystem kann sich die Bank Goldman Sachs, als quasi-verlängerter Arm des Staates, praktisch kostenlos refinanzieren. Jede noch so geringe Wertsteigerung des Investments stellt daher einen Gewinn dar. Kasino-Kapitalismus pur, der staatlichen Zentralbank sei Dank!

Oft kommt’s so wie so anders als gedacht. Dies könnte dazu beitragen, dass die Facebookblase durchlässig wird, was sie vor dem Platzen schützen würde => …Erste Wolken am Facebook-Himmel?…

Der Herdentrieb wirkt: Wert von Twitter auf über 7 Mrd. gestiegen

Im Dezember 2010 soll der Wert lediglich etwa die Hälfte betragen haben!

„Jede Rettungsaktion kreiert Blase, nach Blase, nach Blase“; „Im Casino in Las Vegas kann man seine Wettchancen ausrechnen, auf den Finanzmärkten nicht – also ist das Casino stabiler» oder „Vor der Krise schon waren Banken zu groß, um ausfallen zu dürfen, in der Krise haben sie sich zusammengeschlossen – und jetzt haben wir noch größere Banken, die noch viel weniger kollabieren dürfen. Die Staaten aber haben nicht mehr genug Geld, sie zu retten.“  => Nouriel Roubini in WIWO: …Jede Rettungsaktion schafft neue Blasen…

Sornette glaubt, Blasen voraus erkennen zu können

(…) Eine Blase zu identifizieren ist ja der einfachere Part. Schwierig ist es, das darauf folgende Szenario einzuschätzen. Wir nennen es die Antiblase: Der Markt ist kollabiert, und es kann sich ein Crash, eine langsame Konsolidierung oder eine Seitwärtsbewegung anschließen. Aktuell ist es so, dass die Liquidität, die in die Märkte gepumpt wurde, so enorm ist, dass es zwangsläufig Blasen geben muss, das Geld will ja geparkt werden. …)» mehr in: … Es gibt zwangsläufig neue Blasen – Didier Sornette …

 
 Wer zuletzt lacht…
 
Für die Zocker lautet die Frage, wer zuletzt kassiert. Für das arbeitende Volk lautet die Frage: Wann dürfen wir wieder bezahlen?
 
 
 
Norbert Blüm: «Ehrliche Arbeit» (Foto: aus FAZ.NET)
Der gelernte Wrkzeugmacherweiss, wovon er spricht.
  • Norbert Blüm lässt die Blase der Finanzwirtschaft zerplatzen
  • Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Rehabilitierung einer aussterbenden Spezies: ehrliche Arbeit
  • Der homo oeconomicus ist eine Karikatur des homo sapiens

»Wer nur in Geldkategorien denkt, ist kein Unternehmer, sondern eher ein Unterlasser. Er lässt die Chancen ungenutzt, die sich daraus ergeben, dass der Mensch nicht ein ständig von Vorteilssuche getriebener Homo oeconomicus ist.« Norbert Blüm im manager magazin, 6/2006

Geld regiert die Welt, Geld ruiniert die Arbeit. Arbeit und Einkommen werden entkoppelt, Realwirtschaft und Finanzwirtschaft trennen sich. Unternehmen werden reduziert auf eine Geldgröße und gemessen an ihrem Augenblickswert (cash flow). Der arbeitende Mensch scheint in diesem Szenario nur noch eine lästige Größe zu sein, die auf Dauer eliminiert werden muss.

Aber: Der Aufstand der alten Arbeit wird kommen! Die existenzielle Schwere der Arbeit ist ein anthropologisches Grundbedürfnis, welches durch die virtuelle Leichtigkeit des Geldspiels nicht befriedigt werden kann. Schon deuten sich Vorboten einer Renaissance der Arbeit an. Miteinander handeln wird wichtiger als Produzieren.

Norbert Blüm ist ein Freund deutlicher Worte und als gelernter Werkzeugmacher weiß er, wovon er spricht, wenn er über Arbeit redet. Der frühere Arbeitsminister legt hier eine kluge Analyse unserer modernen Wirtschaftswelt vor und wagt mutige Prognosen darüber, wie ein tragfähiges Zukunftskonzept aussehen muss.

Quelle

20.6.11, 20 Minuten:

«(…) von Gérard Moinat – 6000 Milliarden Dollar vernichtete die Internet-Blase nach der Jahrtausendwende. Es gibt Anzeichen, dass sich das Horrorszenario wiederholt. …) => mehr: …Wann platzt die nächste IT-Blase?…

Falls es Face Book tatsächlich zertätscht, wird man im Nachhinein von einer übersichtlichen Situation reden.

Es gibt bezüglich Face Book & Co noch ein anderer Aspekt: Die Online-Abzocke

«(…) Schau dir an, wer dein Profil aufgerufen hat! Mit solchen Versprechen bringen Online-Gangster viele Facebook-Nutzer dazu, schädliche Programme runterzuladen. Die Betrugsmaschen sind vielfältig und verfolgen stets nur ein Ziel: Geld ergaunern – bei Facebook warten 750 Millionen potentielle Opfer. mehr bei SPIEGEL ONLINE: => …Die fiesesten Facebook-Maschen…

Eine ganz andere Blase bauen die EU und die Weltbank mit ihren Hilfspaketen für marode Staaten auf. Die wird weniger übersichtlicher sein! Die Ausdehnung wird unermesslich und das Katastrophenpotenzial wird gross sein. Nachdem viele Staaten wie z.B. Griechenland seit langem über ihre Verhältnissen leben, soll dem Treiben nun noch mit einer Vollkaskoversicherung, deren «Prämien» letztlich bei den Völkern eingetrieben, die hart gearbeitet haben und somit über finanzielle Ressourcen verfügen, nachgeholfen werden. Moderat ausgedrückt handelt es sich um nichts anderes als eine Zwangsumverteilung. Direkt gesagt: Diebstahl an Volksvermögen. Im Hintergrund geht es doch darum, die Missgeburt EU am Leben zu erhalten. Niemand kann und will sich und anderen eingestehen, dass man sich vertan hat.

Die Vollkaskomentalität trägt die Gefahr des Missbrauchs in sich! Wenn schon riesige Summen nach Griechenland gepumpt werden, warum sollen die Italiener nicht auch die hohle Hand machen? Holen, so lange es noch was gibt! => Marktbericht: Angst vor Ansteckung Italiens an Schuldenkrise …

«(…) Eine kürzlich vom Institut Demos & Pi vorgestellte Studie mit dem Titel „Wir, die anderen und die Krise“ belegt, wie sehr sich die Stimmung im Land verschlechtert hat. Rund 60 Prozent der Befragten halten nun die Wirtschaftsprobleme für deutlich wichtiger als die Sicherheitsprobleme, die nur noch 16 Prozent als vorrangig betrachteten. Vor drei Jahren wurden beide Problemfelder mit 37 und 35 Prozent noch nahezu gleichrangig beurteilt. Heute glauben 56 Prozent nicht mehr an den Zweckoptimismus ihres Regierungschefs Silivo Berlusconi, sondern sind davon überzeugt, die Regierung habe sie in Bezug auf die Schwere der Krise belogen. …)»  WIWO: Italien …Angst vor griechischen Verhältnissen…

Hört man sich die Wirtschaftspropheten an, fällt auf, dass von freier Marktwirtschaft, von Innovation, von Wachstum und dergeichen die Rede ist.

Alles eine grosse Lüge! Das was tatsächlich abläuft ist eine riesige Sozialisierung! Der Beraterkapitalismus tut das eine, die Heuschrecken den Rest! => Heuschreckendebatte – Wikipedia

Und noch eine weit grössere Blase entsteht in den USA. Die exorbitante Verschuldung bringt den Weltpolizisten an den Rand des Ruins!

Süddeutsche:  US-Finanzministerium warnt vor Schulden-Katastrophe

Schuldenporträt USA 1791-2010 Von Washington bis Bush/Obama  Schuldenporträt USA

So wird gewirtschaftet: 1970 hatte der Dollar von 1913 noch einen Wert (Kaufkraft) von 26 Cents. FED-Chef Burns (1970-78) reduzierte den Wert um weitere 43%. Der Restwert: 9 Cents. Greenspan (1987-2006) schaffte den Abstieg auf 5 Cents (fast 45% Minus!). Und wo stehen wir heute?
 
03. 06. 11 Christian Hoffmann unter «Freilich»: Staatsbankrotte sind nix Neues
 

 

Quelle: Carmen Reinhard, Kenneth Rogoff
Geschichte wiederholt sich doch: Staatspleiten haben eine unrühmliche Tradition Mehr bei Focus Online => Staatspleiten in der Geschichte: Zahlen müssen immer die Bürger 
 
Während der Euro dem Lira-Virus verfallen ist und zunehmend an Wert verliert, treiben es die Importeure in der Schweiz ganz dick. Sie Sacken den Währungsgewinn ein. Am Jahresende präsentieren sie Wachstum und dicke Bilanzen und prahlen über die Innovationskraft, den Erfindergeist und das gute Geschäftsgebahren. Dabei machen Sie nichts anderes, als den Bürgern das Geld aus den Taschen stehelen! Und dafür werden sie  bestimmt noch fürstlich belohnt und wacker am Umsatz beteiligt! An Gehinrschmalz benötigen sie dafür kaum mehr als es für’s «Buebetrickli» an einem Eishockey-Match braucht.=> Importeure zocken Konsumenten ab 
 
Aus dem Personalblog:

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Das Finanzblog von Stephan Marti wird wärmstens empfohlen!

 


3 thoughts on “Face Book & Co, der Finanz-Blasen-Balg ist in Betrieb”

  1. es ist doch eigentlich ein inzwischen sehr durchschaubares Spiel von Regierungen (Hofstaat) und Bankensystem
    es funktioniert wie zu Adelszeiten zwischen Herrscher Adel und Geldeintreibern, die sich fast nach Belieben bereichern dürfen, wenn sie nur die geforderten Tribute abgeben. Dafür werden sie mit aller «Staatsmacht» geschützt und unterstützt. Das war so, das ist so wieder und wieder.

    Momentan hat die «Staatsmacht» die Banken als Geldeintreiber. Sie sind ermächtigt und beauftragt alle Vermögen der Bürger und Firmen zugänglich zu machen ( nicht nur transparent machen, sie sperren auch und lassen durch den Staat auch einfach «einziehen»)
    Im Gegenzug bekommen die Banken was immer sie dazu «brauchen, besser gesagt wollen». Neueste Masche ist: Staat druckt Geld — resp. gibt Kredite an Banken für 0 Zins soviel sie wollen. Die Banken gehen damit Zocken. Z.B. kaufen Sie griechische und Portugisische Wertpapiere mit 6-10 % Zins. geht das schief ( droht Zahlungsunfähigkeit der Staaten, spring der Staat mit echtem Geld der Steuerzahler ein, geht es gut ist der Gewinn ( Zins) Reingewinn der Bank. Davon zahlt die Bank brav Steuern ( nur was sie nicht verhindern kann) . So wird das ganze neu gedruckte Geld fast automatisch an Banken verschenkt. wer bekommt das Geld, die Bank. Wer ist die Bank, die Eigner/Aktionäre der Bank. Wer sind die Aktionäre? …. follow the money, u will see the sunny side of USA, UK , Switzerland …..

  2. Wladimir Putin als solcher wäre speziell zu hinterfragen. Aber seine Aussage unterstütze ich voll!
    02. 08.11: «(…Unverblümt poltert der russische Premier Wladimir Putin, die USA lebten «wie Parasiten von der Weltwirtschaft und ihrem Dollar-Monopol». Die Amerikaner lebten über ihre Verhältnisse. Vom Sommercamp der Jugendbewegung seiner Partei nördlich von Moskau aus wiederholte er die Forderung nach einer alternativen Leitwährung zum Dollar. Putin erinnerte daran, dass Länder wie Russland und China «bedeutende Anteile» an der US-Staatsschuld hielten. «Wenn es in Amerika einen systemischen Fehler gibt, betrifft dies alle.» …)» Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Die-USA-leben-wie-Parasiten-von-der-Weltwirtschaft/story/29913642

  3. Dem Finanzblogger gewidmet: => http://finanzblog.kaywa.com/

    Entwertung des EURO:

    So lange die Staaten, welche dem Euro angehören, nicht einer EU-Finanzhoheit unterstehen, werden sie kaum etwas zur Stärkung der Währung beitragen. Ihr Verhalten gibt ihnen recht! Wenn sie nämlich straucheln, gibts einen Rettungsschirm! Also, holen so lange es hat! Die schwachen Staaten saugen so die starken aus!

    Früher hat man sich daran gewöhnt, dass die Lira ständig an Wert verlor. Heute dominieren in Italien die gleichen Kräfte die Finanzwirtschaft. In Italien findet also eine Euroentwertung statt, die grösser ist als in gewissen anderen Ländern. Denkt man weiter, werden selbst starke Exportnationen diese Schwäche nicht mehr ausgleichen können. Die starken Länder zahlen den schwachen die Finanzmisere! Umgekehrt: Die schwachen leben gut dabei, denn die Defizite werden ja übernommen. Etwa so funktionieren z.B. das Gesundheitswesen und die Landwirtschaft in der Schweiz!

    Es geht wie beim Bermudadreieck: der vulkanische Untergrund ist porös und stösst Gase aus. Dadurch wird die Dichte des Ozeans in diesem Bereich geringer. Die Schiffe sind nicht mehr tragfähig und sinken (wegen der nun geringeren Dichte des Mediums). Wenn wir uns einen Kreis mit verschiedenen Sektoren vorstellen, die der Grösse nach den einzelnen Staat entsprechen, so ist der ganze Kreis gleich tragfähig, wenn alle die gleiche «Dichte» als «Unterlage» haben. Nimmt die Dichte bei einem Sektor ab, entsteht leichte Schieflage. Wird die Dichte geringer und breitet sich diese auf andere Sektoren aus, dann nimmt die Tragfähigkeit ab. Je nach Konstitution sinkt der ganze Kreis oder er kippt irgend wann! Um dies zu verhindern, müssten alle die gleiche «Dichte» (Währungskraft) anstreben!

    Übrigens ist es falsch von Rettung maroder Staaten, vorab Griechenland, zu reden! In Tat und Wahrheit wird damit kein maroder Staat gerettet. Das ganze hat den Grund darin, Zeit zu gewinnen, damit die involvierten Banken aus dem Schneider gezogen werden können, sobald die Sozialisierung eingeleitet wurde!

    Die Welt ist ein ganz grosser Schwindel!

    Und zur USA:

    Nächstenliebe: Die USA sind besorgt darüber, dass der Euro Schiffbruch erleiden könnte. Dies könnten die USA kaum schätzen! Warum wohl? Etwa aus Nächstenliebe? Da müssen doch handfeste Interessen dahinter stecken!
    Ein Vermutung: Die USA terrorisieren mit ihrer Schuldenpolitik die ganze Welt! Der Dollar verliert zu Lasten aller anderen Nationen an Wert, diese werden bewusst ausgesaugt.
    Wenn nun das EURO-System zusammenbrechen würde, gäbe es für die USA in Europa sehr lange nichts mehr zu holen…! Das eigene Desaster würde entsprechend noch katastrophaler ausfallen!

    Die vor 200 Jahren vom alten Kontinent ausgewanderten «schlechten Gene» tun noch heute ihre Wirkung…!
    Wenn die Mafia den Bürgern das Geld aus der Tasche zieht, ist es illegal.
    Wenn der Staat dies tut, ist es legal. Wo liegt der Unterschied?

    Es ist nicht das Thermometer, welches die Überhitzung des Motors verursacht!

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