2010 – Ein heiliges Jahr?


Menschen, die nach keinen Dingen trachten, weder nach Ehren noch nach Nutzen, noch nach innerer Selbstaufopferung, noch nach Heiligkeit noch nach Belohnung, noch nach dem Himmelreich…: in solchen Menschen wird Gott geehrt.

 Meister Eckhart, In: Das große Buch der Mystiker, Rohr/Weltzien (Hrsg.) 

Die Menschen auf Haiti werden vom Jahr 2010 ein anderes Bild haben!

Das letzte Heilige Jahr fand 2004 statt, das nächste wird 2010 sein, sodann die Jahre 2021, 2027, 2038, 2049, 2055, 2060 etc. Dieses Heilige Compostelanische Jahr wird immer dann gefeiert, wenn der 25. Juli, der Namenstag des Heiligen Jakobus (=>Heiligenlexikon) auf einen Sonntag fällt. 

Eine riesige Zahl an Pilgern begeben sich jeweils auf den Jakobsweg.  1993 wurde der Jakobsweg von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt! Er soll direkt unter der Milchstrasse liegen und energieverstärkend wirken. Sogar Paolo Coelho (=> Wiki) hat 1986 den letzten Abschnitt des Weges, 700 km von den Pyrenäen bis Santiago de Compostela, unter die Füsse genommen. Coelho ist Mitglied einer alten spanischen Bruderschaft und man empfindet ihn auch als Mystiker. In seinen Büchern «Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela» und «Der Alchimist» kommt dies zum Ausdruck.

Wiki weiss: «(…) Römisch-katholische Christen und Angehörige der mit Rom unierten Kirchen haben ein Mal pro Heiligem Jahr die Möglichkeit, einen Plenarablass zeitlicher Sündenstrafen zu erwerben, diese Jahre werden deshalb auch Gnadenjahre genannt. Zur Erlangung dieses vollkommenen Ablasses müssen seitens der Pilger drei Bedingungen erfüllt sein:

  • Besuch der Kathedrale von Santiago de Compostela aus Gründen der Verehrung und in Bußgesinnung
  • Teilnahme an einem Gottesdienst in der Kathedrale sowie Verrichtung des Vaterunsers, des Credos und eines Gebetes in den beiden Intentionen des Papstes für den jeweiligen Monat (siehe dazu Weblinks).
  • Empfang der Sakramente der Buße und der Eucharistie. Dabei soll die Kommunion in der Kathedrale empfangen werden und die BeichteCompostela ist keine Ablassbescheinigung. Mehr =>
    innerhalb von fünfzehn Tagen vor oder nach dem Besuch der Kathedrale erfolgen. Die Art der Anreise hat für die Erlangung des Plenarablasses keine Bedeutung. Die an nichtmotorisierte Pilger ausgegebene Urkunde

 Bild:pfarrei-tafers

Hört sich aus Distanz schön an! Nicht allen überzeugt Gläubigen steht der Weg zu diesem Ablass der Sünden offen. Ich denke an Kranke und solche die sich in wirtschaftlicher Not befinden. Damit ist angedeutet, dass es nur «gut situierten Gläubigen» möglich ist den kirchlich motivierten Vorteil zu ergattern. An den anderen ist niemand interessiert, denn die bringen schliesslich kein Geld nach Santiago de Compostela, Lourdes, Fatima…

Nur: «Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt»  Soll der Dominikanermönch Johann Tetzel (Wiki) ausgesprochen haben. Wiki, Mehr =>

Es waren rein wirtschaftliche Gründe, die den bislang nach strengen Regeln geführten Ablasshandel  forcierten. Der Papst brauchte Geld zum Bau des Petersdomes. Dafür waren ihm letztlich alle Mittel recht.

Santiago de Compostela ist also auch eine riesige Geldmaschine. Andere sind z.B. Fatima (=> Wiki) und Lourdes (=> Wiki). Dort sollen die drei Kinder sogar die Hölle, die eine Erfindung der Kirche ist, gesehen haben. Mehr=> …Die Botschaft von Fatima… (Vatikan, Kongregation für die Glaubenslehre).

Als Ptolomäus (astrokramkiste) im 2. Jahrhundert n. Chr. sein kosmologisches Modell des Universums mit der Erde im Mittelpunkt vorstellte, war die christliche Kirche bereit, dieses Modell zu übernehmen. Es liess sich mit der Heiligen Schrift (=> kathpedia) in Einklang bringen. Es hatte gar den Vorteil, dass es ausserhalb der Sphären der Fixsterne viel Platz für Himmel und Hölle liess.

Die Kleriker (=> Wiki, auch bei => Kathpedia) in Rom sind längst auf den Geschmack gekommen. Sie pflegen den Aberglauben, anstatt den Glauben an Gott.

Wer den Glauben für sein eigenes Wohl braucht, dem soll man ihn lassen. Den Missbrauch des Glaubens als Machtmittel sollte jedoch aufgedeckt und bekämpft werden. Das dient dem persönlichen Schutz. Der Handel ist zu einfach aber raffiniert. ausgedacht Wer an die Auferstehung glaubt, bekommt das Himmelreich. So nützt der Handel dem Verführer gleichermassen, wie dem Verführten.

Die Manipulation mit der Angst, um Geld zu erpressen ist die Methode der Mafia (=> Wiki). Sie passt nicht  in die Umgebung der Kirchenväter, welche erst noch päpstliche Unfehlbarkeit für sich in Anspruch nehmen (Dogmas). Ist es Zufall, dass die katholische Kirche ihren Sitz in Rom, im Zentrum jenes Landes hat, welches als Ursprung der Mafia (=> 20 Minuten) gilt? Diese Krake hat ihre Finger überall drin, selbst in der Schweiz! => 20 Minuten: …Mafia in der Schweiz auf dem Vormarsch… oder …Zigaretten-Mafia in der Schweiz…   (=> G26). Ob die nötige Vorsicht waltet?

Wäre den Kirchenoberen in Rom das Jahr heilig, sie hätten sich in Haiti nützlich gezeigt. Oder hat jemand etwas davon gehört, dass von dort eine Hilfsaktion gestartet wurde? Lauter grosse Stille! Man beklagt lediglich die zerstörte Kathedrale von Port-au-Prince und den Tod von Erzbischof Joseph Serge Miot.

Allerdings wird die Verteilung der Hilfsgelder und die zielgerichtete Verwendung eine spezielle Herausforderung darstellen. Die Gefahr, dass Gelder in falsche Hände geraten ist nicht gering!

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Cash Guru:

Guru, Alfred Herbert

  • 25. 01. 2010: Warm anziehen!

UBS – Politiker äussern sich negativ zu UBS («die haben uns alles eingebrockt»). Kein gutes Zeichen…

Clariant – gerät wieder unter Abgabedruck. Clariant-Chef sieht bis 2012 keine wirkliche Besserung. Es werden weiter Werke geschlossen und Leute entlassen.

  • 26. 01. 2010: Novartis – Vasella zieht sich auf VR-Präsidium zurück
Novartis I – 2009 Umsatz plus elf Prozent! Gewinn plus acht Prozent. Dividende wird auf CHF 2.10 erhöht. Sehr zuversichtliche Aussicht für 2010.

Novartis II – Vasella tritt als CEO zurück, bleibt aber VR-Präsident. Damit beugt er sich dem Druck vieler institutioneller Anleger mit Grosspaketen. Damit tritt der letzte wirkliche „Tycoon“ der Schweizer Unternehmensszene von der Doppelfunktion zurück. Vasella wird weiterhin die Geschicke der Novartis bestimmen und leiten!

 
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Der Druck der Anleger und von Aktionären kann alos doch etwas bewirken. Ethos (Stimmrechtsausübung) wird es gerne zur Kenntnis nehmen!

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  • 27. 01. 2010: Weiterhin freudlos!

CH-Bundesrat – wird heute nach der Sitzung Standpunkt zur UBS-Problematik darlegen.

US-Zinsen – FED hat heute Nachmittag Sitzung. Profis glauben, Zinsen bleiben vorerst unverändert, aber es könnte sonst Massnahmen geben. Keine klare Profi-Meinung. Obama wird heute auch zur Nation sprechen (State of the Union-Botschaft).
 
28. 01. 2010: Markt technisch überverkauft – kurzer Galopp angesagt!

UBS – Bundesrat stellt sich weiter hinter UBS. Sucht politische Lösung. Zündschnur ist klar verlängert worden. Berner Zeitung heute früh: «Die Liebesdienerei gegenüber der UBS geht also weiter.»

Oerlikon – Vekselberg wird mit 40 Millionen Franken (Meldepflichtverletzung beim Einstieg in Oerlikon)  gebüsst. Renova legt Rekurs ein.  
 
Mehr unter: cash Guru »

 


4 thoughts on “2010 – Ein heiliges Jahr?”

  1. @ Carolus Magnus: Dass ich sozusagen am Jakobsweg wohne, ist mir bewusst. Wahrscheinlich steckt in jedem von uns ein mehr oder weiniger starker Mystiker.
    Wer wird bei einem Sonnenaufgang oder wenn sie unter geht nicht auch etwas besinnlich? Es kommen dann Fragen über Sinn und Unsinn, über die «Funktion» des Alls, über den Puls von Werden und Vergehen, über die Zeit und allenfalls, ob es auch einen Puls von Urknall zu Urknall gibt und wenn, was die Kleriker dazu zu sagen hätten – sie, die via den Papst «allwissend» (=> Dogmen) sind. Aber so sicher scheinen sie doch nicht zu sein. Es war doch der Papst, der den Wissenschaftlern verboten hat, den Urkanall zu erforschen.
    «(…) Immerhin hat die katholische Kirche 1951 offiziell erklärt, dass Die Urknalltheorie im Einklang mit der Bibel stehe. In den 80er Jahren allerdings legte sich der Papst erneut fest. An einer Konferenz, zu der viele Wissenschaftler geladen waren, sagte er, dass nichts dagegen spreche, die Entwicklung des Universums nach dem Urknall zu erforschen, den Urknall selber zu erforschen sollten sie aber unterlassen, denn dies sei der Augenblick der Schöpfung und somit Gottes Werk. Tags zuvor, das wusste der Papst nicht, wurde genau diese Frage diskutiert… …)» Quelle: Stephen Hawkinng: «Eine kurze Geschichte der Zeit»
    Falls das Universum «pulsiert», sich ausdehnt und wieder zusammenzieht und sich erneut ausdehnt, müsste sich die Kirche erneut festlegen… Der Erklärungsnotstand würde nicht geringer!

  2. Das Ende des Jakobweges ist nicht etwa Santiago de Compostela, sondern ein noch weiter westlich gelegener Felshang, fast ein Ort heute mit all den Souvenirläden, genannt Finisterre (Ende der Welt [ finis terre]) mit einem wundervollen Ausblick auf den Atlantik. Ein ergreifender magischer Ort mit einem überwältigenden Ausblick auf den Ozean.

    Der Weg lohnt sich für jeden dorthin, aber nur zu Fuß!

    Übrigens passiert der Jakobsweg auch Flüeli Ranft.

    Carolus Mangnus

  3. Guten Abend Josef

    Ob Rom oder Mafia vor oder nachher wird wohl wie Ei und Huhn zu deuten sein. Wiki: wird nicht abgeschrieben, aber es wird zitiert!

    Vieles greift kurz. Das beweist, der stetige Schwund der Mitglieder alt eingesessener Kirchen!

    (…) in jedem Reiseziel wird viel Geld umgesetzt. …)» Da mögen Sie recht haben! Allerdings ist es mir noch nicht passiert, dass mir dabei das ewige Heil angeboten wurde oder, dass durch angebliche «Wunder» die Spendefreudigkeit erhöht wurde. Werbefahrten, wo die Reisenden mit jedwelchem Unsinn nach Hause kommen, kenne ich vom Hören sagen, aber den Plunder habe ich schon selber weggeräumt.

    Wer irgend wo aus persönlicher Überzeugung hilft, ohne dass es an die grosse Glocke kommt, wird wohl das Richtige tun. Der sei auch nicht kritisiert. Ob Hilfswerke aus purer Nächstenliebe handeln, sei dahingestellt. Schliesslich sind sie grosse Organisationen und die Akteure leben davon. Stehen im Hintergrund nicht Visionen, Strategien, Ziele, und die Mittel zur Zielerreichung im Vordergrund? Sind im Hintergrund nicht Ideologien, Machtansprüche und Fundamentalismus zu suchen?

    Sind wir uns einig? Viele Hilfsorganisationen sind in hohem Maße von der Resonanz in den Medien abhängig. – und –
    «(…) Statt die Ursachen des Unglücks zu skandalisieren, begnügt sich die Mehrzahl der Medien (wie übrigens auch viele Hilfswerke) mit seiner Dramatisierung. …)»

    Wo viele Ursachen zu suchen sind, können Sie in Jean Zieglers werken nachlesen.

  4. Der Artikel zum Heiligen Jahr greift etwas kurz. Der Ablass ist tatsächlich eine fragwürdige Sache. Er müsste für heute neu übersetzt und erklärt werden – schliesslich pilgern viele Leute aus allen Konfessionen und Religionen nach Santiago. Nur wegen dem lieben Geld zu schimpfen, ist sehr kurzsichtig – in jedem Reiseziel wird viel Geld umgesetzt.
    Rom und Mafia: wer war vorher?? Und: eine Mafia gibt es auch in Russland und in afrikanischen Ländern. Also auch hier, ein oberflächlicher Kurzschluss.
    Haiti: die katholische (evangelische) Kirche ist seit Jahrzehnten in Haiti aktiv – allerdings ohne Fernsehstationen und dramatische Berichte. Z.B. Frau Haselbach aus St.Gallen arbeitet schon Jahrzehnte in Haiti für die Armen. Auch die Werke Fastenopfer, HEKS etc… sind schon lange dort. Mir ist es wohler, wenn die kirchlichen Werke nicht mit aufwendigen Helikopterflotten begleitet berichten und zuschauen und filmen, wie Leute sterben.
    Also auch hier: etwas tiefer nachdenken, statt vorschnell irgendwelche Vorurteile nach plappern – oder von Wiki abschreiben. Sonst wird aus gutgemeinter Kritik eine nicht ernst zu nehmende Schreiberei.

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